EWMD Austria: Managerinnen-Netzwerk feiert 20. Geburtstag in Linz
„Das Netzwerken hat sich gelohnt!“, sind sich die Mitglieder von EWMD (European Women's Management Developement International Network) Austria einig, als sie gemeinsam mit 200 geladenen Gästen in den Linzer Redoutensälen 20 Jahre EWMD Österreich feierten.
Was 1994 mit einem kleinen Grüppchen in Linz begann, hat sich für Netzwerke dieser Art unglaublich professionell entwickelt. EWMD Austria wurde 1994 von der Linzerin Ingeborg Rauchberger in Linz gegründet. Als Teil des internationalen Netzwerkes zur Förderung von Frauen in Führungspositionen, geht es bei EWMD darum sich gegenseitig den Rücken zu stärken, Mut zu geben und mitzuhelfen am Weg in die Chefetagen, so wie dies auch in anderen Netzwerken passiert. Beim prominent besetzten Abend war auch die Linzer Vizebürgermeisterin Karin Hörzing gekommen um zu gratulieren.
Über den und das Nutzen von Seilschaften
Was macht den Unterschied zwischen den Geschlechtern aus? Wer sind die besseren NetzwerkerInnen? EWMD Austria-Gründungspräsidentin Ingeborg Rauchberger, Managerin des Jahres 2000, Managementtrainerin, Coach und Autorin, bringt es in ihrem Eingangsstatement auf den Punkt: „Wir gehen anders mit den Netzwerken um.“ Frauen sind sehr nutzenorientiert und hinterfragen ständig Vorteil und Gewinn. Frauen haben aufgrund ihrer Mehrfachbelastung ein kleineres Zeitkontingent, mit dem es hauszuhalten gilt. Frauen nehmen sich weniger Zeit von ihrer Freizeit für die eigenen Belange. Netzwerken ist wichtig, aber Luxus pur – das schlechte Gewissen bleibt, die Vorteile von guten Seilschaften werden kaum oder gar nicht professionell genutzt. „Dennoch“, so Rauchberger, „ein Netzwerk ist wie eine Bank – ich muss zuerst einzahlen, um später etwas rauszubekommen – ein Netzwerk lässt uns wachsen, beruflich wie auch privat“.
Männer hingegen hinterfragen ihre Entscheidung nach dem Entschluss einem Club beizutreten nicht mehr. Männer stehen zu ihren Clubabenden und dem Recht auf die damit beanspruchte Zeit. Und sie wissen ihre Seilschaften perfekt zu nutzen – beruflich wie privat wird Unterstützung eingefordert und gewährt.
Zeit für einen Paradigmenwechsel?
"Es ist Zeit, den Defizitansatz in der Frauenpolitik hinter sich zu lassen. Es geht nicht darum, die Defizite von Frauen im Bereich von Führung und Management durch gezielte Förderung aufzuzeigen, sondern es geht darum, die Führungsetagen „fit“ für Frauen zu machen! Empowerment - GoodLife - und - Vernetzen sind die Schlagworte, die die EWMD-Mitglieder dabei leiten", so die EWMD Austria Präsidentin Ursula Maier-Rabler.
Stichwort EMPOWERMENT:
Hinter dem Konzept von Empowerment steht jedoch weniger ein Förderprinzip, sondern das Einfordern selbstverständlicher Rechte von Frauen. Es geht um Stärkung von Frauen, sich die ihnen zustehenden Rechte in allen Bereichen der Gesellschaft zu holen – und im Falle von EWMD eben "das Recht auf gleichberechtigten Anteil an den Führungsaufgaben in Wirtschaft, Politik, Kunst und Wissenschaft" – und zum nachgewiesenen Vorteil für die gesamte Gesellschaft.
Stichwort GOODLIFE:
Zeit zu haben, Wert auf ein glückliches Familienleben zu legen, nicht rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen, werden im Kreise der Führungselite ( und zwar von Männern und Frauen gleichermaßen) als karrierehemmend gesehen. EWMD möchte dem – durchaus weiblich determinierten – Prinzip des GOODLIFE zum Durchbruch verhelfen: und zwar für eine bessere Zukunft von Frauen UND Männern. Denn nur wenn die Männer als Addressaten von Genderpolitik mitgedacht werden, kann eine wirkliche Gleichstellung erreicht werden.
Über EWMD (European Women´s Management Development International Network):
EWMD ist ein internationales Netzwerk zur Förderung von Frauen in Führungspositionen mit derzeit ca. 900 Mitgliedern in 14 Ländern. EWMD hat individuelle Mitglieder sowie über 20 globale Unternehmen als Firmenmitglieder. Diese Corporate Members sind Unternehmen und Organisationen, die als Mitglieder die Ziele von EWMD zur Förderung weiblicher Führungskräfte unterstützen. EWMD Austria umfasst die Chapter Linz, Wien, Salzburg, Graz und Tirol mit mehr als 120 Mitgliedern aus allen Branchen, Berufen und Organisationen.
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