Ja zu Kind und Karriere

LINZ (jog). Die Karenz stellt für viele erwerbstätige Frauen einen Karriereknick dar. Das Problem ist bekannt und wird durch etliche Studien belegt: Die Rückkehr in eine erfolgreiche Laufbahn ist vielen Frauen nach der Auszeit verwehrt. Wer Karriere machen will, muss viel arbeiten. Wer viel arbeitet, hat wenig Zeit für Kinder. Flexible Teilzeitangebote, Arbeiten von zu Hause aus und adäquate Jobs erleichtern den Müttern den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt. Sabine Steiner hat von der Philosophie ihres Unternehmens ePunkt profitiert: "Ich konnte relativ schnell zurück in den Betrieb. Am Anfang nur einen Tag in der Woche, später mehr." ePunkt hat sich auf Personalberatung und Recruiting-Software spezialisiert und bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur nach der Karenz flexible Arbeitszeiten an. "Verschiedene Modelle wie das Zehn-Monats-Jahr sollen auch Vätern entgegenkommen", sagt Steiner. Stufenweise können die Arbeitszeiten in der Firma angepasst werden: Junge Mütter steigen etwa mit acht oder 12,5 Stunden ein. "Natürlich gestaltet sich das bei Frauen in Führungspositionen schwieriger, vor allem wenn sie für mehrere Mitarbeiter verantwortlich sind", sagt Steiner. "Die arbeitenden Mütter sind eine Bereicherung für unser Unternehmen – natürlich auch die aus der Karenz zurückkommenden Väter“, erklärt Daniel Marwan, Geschäftsführer von ePunkt. Bei einer Rückkehr wird den Müttern angeboten, in eine Abteilung zu wechseln, die Kind und Karriere besser vereinbart. Sabine Steiner selbst ist nach ihrer Karenz von der Personalabteilung ins Marketing gewechselt.

In Kontakt bleiben
Eine weitere Maßnahme soll den Wiedereinstieg erleichtern: "Unsere jungen Mütter werden natürlich zu allen Aktivitäten wie Betriebsausflügen oder Feierlichkeiten im Büro eingeladen", sagt Steiner. Der Kontakt zur Firma wird so aufrechterhalten. "Das Potenzial von Frauen nicht zu nutzen bedeutet, auf die Hälfte der Ideen und Talente zu verzichten", sagt Frauen-Landesrätin Doris Hummer.