Tourismusverband Linz
Linz wagt neue Wege im Tourismus
Mit viel Experimentierfreude will der Tourismusverband Linz den Städtetourismus aus der Krise navigieren. Im Mittelpunkt soll die Begegnung stehen – Gäste zu BewohnerInnen auf Zeit werden.
LINZ. Den Menschen in der Stadt bewusst begegnen, anstatt bloß Gebäude zu besichtigen – so stellt sich der Tourismusverband Linz die Zukunft des Tourismus in der Stadt vor. Der Linz Tourismus entwickelt dazu neue Angebote. Sogenannte Trendtouren sollen die Linz-Besucher künftig hinter die Kulissen der Stadt führen. Mit der Visit-Linz-App für Smartphone und Tablet können auch die LinzerInnen selbst die Stadt auf neue Art und Weise erkunden.
"Tourismus schon vor Corona krank"
Wenn die Tourismusbranche jetzt nach neuen Konzepten sucht, ist das sicherlich auch der unfreiwilligen Corona-Pause geschuldet. Doch: „Der Tourismus war schon vor Corona krank“, sagt Georg Steiner, Tourismusdirektor von Linz. Im Vorwort des Tourismuskonzepts 2021 schreibt er davon, dass die Pandemie "Veränderungen viel weniger bewirkt, als vielmehr bereits laufende Transformationsprozesse radikal beschleunigt" habe. Im Vorjahr musste Linz einen Nächtigungsrückgang von 56,9 Prozent hinnehmen – und lag damit im Vergleich mit anderen österreichischen Städten im Mittelfeld. Linz steht vor allem dank des Geschäftstourismus besser da, als etwa Wien oder Salzburg.
Das urbane Leben entdecken
"Vom Besichtigen zum Begegnen", gibt Steiner die Richtung vor, in der es in Zukunft gehen soll. "Ich glaube, dass die Begegnung mit den Menschen oft zu sehr auf der Strecke bleibt", so Steiner. Tourismus soll für die Stadt kein "Zusatzstress" sein, der sich nur an bestimmten Hotspots abspiele. In Linz sollen Touristen "für die Zeit ihres Aufenthalts in das Stadtleben mitaufgenommen werden und mit Unterstützung der Gastgeber auf Eigeninitiative das urbane Leben entdecken". Das bedingte ein enges Miteinander zwischen Bewohnern, touristischen Betrieben und den Gästen.
Erlebnisse in Linz buchen
Der Trend gehe demnach weg von klassischen Führungen hin zu Erlebnissen, die alle Sinne ansprechen. So entstehe derzeit etwa ein kulinarischer Verkostungspass mit zehn gastronomischen Partnern. Das Ziel: Die Gäste sollen Geschäfte und Lokale zu besuchen, die sie vielleicht sonst nicht betreten würde. Weitere buchbare Erlebnisse sind etwa eine individuelle Rikschafahrt oder eine Domturmbesteigung. Ebenso buchbar sind Special-Interest-Touren, die Besucher mit besonderen Interessen „abholen“. So können sie bei den „Start-up your Mind“-Touren in die kreative Szene der Stadt eintauchen oder bei den „Das gute Leben spüren“-Angeboten nachhaltige Konzepte kennenlernen.
"Tag der Einheimischen"
Noch im ersten Halbjahr 2021 soll eine digitale Buchungsplattform für die einzelnen Angebote zur Verfügung stehen. Die LinzerInnen selbst können künftig am "Tag der Einheimischen" ihre eigene Stadt aus der Besucher-Perspektive erleben – Als Stadtführungsteilnehmer, als Museumsbesucher, als Kiebitze hinter den Theaterkulissen und in den Zimmern der Linzer Hotels.
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