Bei gleicher Bezahlung
Linzer Unternehmen will von 40-Stunden Woche nichts mehr wissen
Hat die 40-Stunden Woche ausgedient? Eindeutig ja, sagt die innovative Linzer Digital-Agentur "Webviertler", will von tradierten Modellen nichts mehr wissen und dürfte damit eindeutig die Zeichen der Zeit erkannt haben.
LINZ. Seit einem halben Jahr wurde dort, im Rahmen des Projekts #29DAYS, die wöchentliche Arbeitszeit um fünf Stunden reduziert und das bei gleicher Bezahlung. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben so 29 Tage im Jahr mehr Freizeit. Einbußen bei der Produktivität gab es deswegen keine, im Gegenteil: Das junge Unternehmen verzeichnete zuletzt sogar ein Umsatzplus.
Traumhaus während Arbeitszeitplanen
Die Bedürfnisse der jüngeren Generation haben sich geändert, das Motto leben um zu arbeiten ist für sie kein Thema mehr, längst hat der – zwar überstrapazierte – Begriff "Work-Life-Balance", das bedingungslose Streben nach Karriere abgelöst. Webvierteler ging noch einen Schritt weiter, spricht von "Work-Life-Blending", und erlaubt seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auch Privates während der Arbeit zu erledigen. Ob es sich dabei um ein kurzes Training im hauseigenen Fitness-Studio handle, oder um die Planung des eigenen Traumhauses, spiele keine Rolle. Das Ziel sei Flexibilität und individuelle Tagesgestaltung.
Von Arbeitskräftemangel keine Spur
“29DAYS bedeutet für mich als 2-fache Mutter mehr Flexibilität und dadurch mehr Zeit für meine Familie. Nebenbei kann ich auch noch meinen Hobbys nachgehen.”, so die langjährige Mitarbeiterin Tanja Denkmayr. Obendrein verteilte Webviertler noch einen 500 Euro Gehaltsbonus an alle Angestellten für die neu gewonnene Freizeit. Das Geld ist an keinerlei Bedingungen gebunden, jeder könne damit machen was er oder sie will. Für Webviertler hat sich das Projekt #29DAYS jedenfalls gelohnt: Die Mitarbeiterzufriedenheit sei massiv gestiegen und auch vom Arbeitskräftemangel spürt das Unternehmen nichts und kann sich vor Bewerbungen kaum retten.
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