Linzer Wirtschaft wenig optimistisch

"Den Hausverstand einzuschalten wird uns heute oft viel zu sehr abgenommen", sagt Klaus Schobesberger. | Foto: WKO
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Zum ersten Mal seit Jahren hat sich die Stimmung in der Linzer Wirtschaft verschlechtert. Das alljährliche Wirtschaftsbarometer – eine Befragung unter den Betrieben in der Stadt – zeigt, dass derzeit nur wenig Optimismus für 2015 vorherrscht. 35 Prozent der befragten Unternehmen meldeten für das Jahr 2014 ein Umsatzplus, im Jahr davor waren es noch 48 Prozent. 32 Prozent verzeichneten 2014 ein Plus bei den Erträgen (2013: 39 Prozent). "Fatal an diesem Trend ist, dass es dadurch eine große Zurückhaltung bei Investitionen sowie bei der Aufnahme zusätzlicher Mitarbeiter gibt", sagt Thomas Denk, Leiter der WKO Linz-Stadt.

Pessimistischer Blick in die Zukunft

Die derzeitige Geschäftslage wird laut Wirtschaftsbarometer nur von 30 Prozent der befragten Unternehmen als gut, von 48 Prozent als durchschnittlich und von 20 Prozent als schlecht eingestuft. Am besten ist die Stimmung noch bei exportorientierten Betrieben und produktionsnahen Dienstleistungsbetrieben, etwa aus dem Bereich Information und Consulting. Handel, Tourismus oder Gastronomie blicken besonders pessimistisch in die Zukunft.

Wenig Flexibilität dank Regulierungswut

Die Auswertung der Befragungsergebnisse lassen dafür mehrere Schlüsse zu: Aufzeichnungs-, Melde- und Überprüfungspflichten, Detailregulierungen und Lohnnebenkostennehmen immer mehr zu. Dadurch werden die Flexibilität sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen eingeschränkt. "Viele der Vorschriften haben Schutzcharakter für die Arbeitnehmer und das ist auch wichtig so. Inzwischen haben die Rahmenbedingungen aber ein Ausmaß erreicht, in dem sie die Firmen deutlich spüren. Die Selbstverantwortung der Menschen wird durch die Regulierungswut desavouiert. Man darf dem Menschen ruhig mehr zutrauen und ihm nicht alles an Verantwortung wegnehmen", sagt Klaus Schobesberger, Obmann der WKO Linz-Stadt.

Um die Wirtschaft zu fördern brauche es laut Wirtschaftskammer eine deutliche Senkung der Lohnnebenkosten, einen fairen und wertschätzenden Umgang zwischen Unternehmen und Verwaltung bzw. Aufsichtsbehörden sowie einen unternehmerfreundlichen Grundkonsens in der Gesellschaft. "Wenn sich die Standort- und Rahmenbedingungen in Österreich nicht wesentlich verbessern, wird die Linzer Wirtschaft 2015 keine großen Sprünge machen", so Schobesberger.

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