Stoffwindeln sind wieder in Mode

Stoffwindeln gibt es in verschiedenen Farben. | Foto: Tittel
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Beim Wort "Stoffwindel" könnte es sein, dass einige Ältere die Nase rümpfen. Doch neuerdings benutzen immer mehr Eltern das aus der Mode gekommene Babyutensil. Die Linzerin Charlotte Tittel, die andere interessierte Eltern berät, kennt dafür einen guten Gründe: "Die Haut des Babys kommt dabei mit weniger bis keiner künstlichen Chemie in Kontakt. Wegwerfwindeln enthalten viele Chemikalien, die Hautirritationen oder Allergien auslösen können." Viele Eltern greifen nach wie vor zu Pampers und Co, da sie Angst vor einem höheren Energie- und Zeitaufwand und hohen Kosten bei Stoffwindeln haben. Dem widerspricht Tittel: "Ein Baby braucht in einer Wickelzeit von drei Jahren ungefähr 5.000 Wegwerfwindeln, wofür man 1000 bis 1500 Euro rechnen muss, bei Premiumprodukten noch mehr. Hingegen braucht man 25 bis 30 Stoffwindeln. Für das Waschen muss man rund 200 Euro in der gesamten Wickelzeit, für die Windeln selbst je nach Marke 200 bis 700 Euro rechnen." Dazu können die "Stoffis" für Geschwisterkinder wiederverwendet oder weiterverkauft werden.

Verschiedene Systeme

Heute gibt es für alle Bedürfnisse das richtige Stoffwindel-System. Alle bestehen aus einem Nässeschutz und einem flauschigen, saugenden Innenteil, etwa aus Baumwolle, Hanf oder Mikrofaser. "Die Saugleistung kann meist individuell gestaltet werden." Manche Systeme wachsen auch mit den Kindern mit. Das Sauberkriegen ist dank moderner Waschtechnik kaum der Rede Wert. Ein Vlies, das in den Windel gelegt wird, fängt den gröbsten Teil der Ausscheidungen ab, und wird entsorgt. Der Rest wird in einer geruchsicheren Nasstasche gesammelt alle zwei bis drei Tage zusammen mit Haushaltswäsche wie Handtüchern oder Unterwäsche auf 40 bis 60 Grad gewaschen.

Früher trocken

Viele Eltern fürchten, durch das Stoffwickeln vermehrt in Kontakt mit den Ausscheidungen des Kindes zu kommen. "Auch Wegwerfwindeln sind keineswegs auslaufsicher. Ich selbst bin dabei öfter in Kontakt mit Stuhl gekommen, da ich mein Baby immer komplett neu einkleiden musste", beruhigt Tittel und gibt zu bedenken: "Wer die Ausscheidungen seines Babys besser kennt, bemerkt womöglich früher Veränderungen im Organismus." Die Expertin stellte außerdem schnell fest: Die Geruchsbelastung ist bei "Stoffis" geringer. "Heute rieche ich ein Wegwerfwindel-gewickeltes Baby, bevor ich es sehe." Ein weiterer Bonus: "In vielen Fällen sind Stoffwindel-Kinder früher trocken, weil sie sich ihrer Ausscheidungen eher bewusst werden und diese kommunizieren."

Vorträge für Interessierte

Tittel berät andere Eltern, die sich für Stoffwindeln interessieren und hält Vorträge. Der nächste findet am 1. April ab 18 Uhr im "Haus am Ring" in Bad Leonfelden statt. Im Frühjahr sind weitere Termine in Linz geplant. Außerdem finden im Zuge der Stoffwindelwoche von 24. bis 30. April verschiedene Aktionen in der Landeshauptstadt statt. Mehr Infos auf facebook.com/Wickelwahnsinn

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