bb15: "Junge Positionen in die Stadt bringen"

Junge Künstler aus aller Welt können im bb15 neue Ideen und Ausstellungen entwickeln – hier etwa ein Konzert von Marloes van Son. | Foto: bb15
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"Traditionelle Kunstformen interessieren uns überhaupt nicht", sagt Clemens Mairhofer. Der Linzer Künstler ist Teil des Vereins bb15, der in der Baumbachstraße in den vergangenen zehn Jahren einen Raum für Gegenwartskunst aufgebaut hat. "Gegründet wurde das bb15, um einen Übergangsraum zu den etablierten Häusern zu schaffen, in dem junge Künstler und Kunstuni-Studierende ihre Arbeiten präsentieren können", sagt sein Kollege Sebastian Six.

Offspace für internationale Künstler

Inzwischen hat sich das bb15 zu einem "Artist Run Space" entwickelt. Mehrmals im Jahr finden Residencies statt, bei denen internationale Künstler zwei Wochen hier leben und eine Ausstellung oder Performance entwickeln. Der Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Sound und "allem, was mit Klang zu tun hat", so Mairhofer. Motiviert werden die Vereinsmitglieder durch das Interesse an der Kunst: "Wir wollen spannende Leute nach Linz holen, andere Künstler und Arbeitsweisen kennenlernen, am aktuellen Kunstdiskurs teilnehmen und diesen in die Stadt bringen", so Six. Besonders wichtig ist dem Team, dass die Künstler "nicht mit null aussteigen, sondern etwas mit nach Hause nehmen". Die zweiwöchigen Residencies sind daher mit einem Budget von 1.000 Euro verbunden. "Die Annahme, dass es für Künstler keine Honorare braucht, zieht sich bis in etablierte Kreise. Es gibt keine Tradition für faire Entlohnung und viele sehen nicht, wie viel Arbeit hinter einem Kunstprojekt steckt", sagt Six.

Schwierige Förder-Situation

Eintritt wird bei den Events im bb15 trotzdem nicht verlangt. "Damit würden wir uns nur das Publikum wegnehmen, das oft auch aus Künstlern oder Studierenden besteht", sagt Mairhofer. Der Verein finanziert sich durch Förderungen und viel ehrenamtlichen Einsatz. "Im experimentellen Bereich ist es oft nicht einfach, Förderungen zu lukrieren. Gerade in einer Zeit, in der es politisch wieder eher in Richtung Tradition und Volkskultur geht. Wir haben den Vorteil, dass es uns schon so lange gibt. Neue Vereine oder Projekte haben es da oft bedeutend schwieriger", so Mairhofer. Das bb15 habe von Anfang an Glück gehabt, aber: "Es kann uns auch ganz schnell nicht mehr geben. Die Förderungen werden immer nur für ein Jahr vergeben und die Mieten in Linz sind hoch. Wir sind außerdem auf eine zentrale Lage angewiesen. Es reicht jedoch nicht, einen Raum mieten zu können, wenn dann kein Geld bleibt, um Programm veranstalten zu können."

Neue Räume gesucht

Obwohl inzwischen gut etabliert, muss das bb15 im November aus der Baumbachstraße 15 ausziehen. Derzeit ist der Verein auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, um auch in Zukunft spannende Projekte umsetzen zu können. "Ideal wären rund 120 Quadratmeter in Zentrumsnähe, die wir wenn möglich für längere Zeit mieten können. Die Räumlichkeiten können ruhig etwas marod sein, so dass sie sich etwa für Geschäftsflächen nicht eignen. Auch Leerstände sind interessant. Kunsträume wie das bb15 sind ja oft ein Gentrifizierungs-Motor", so Mairhofer.

Wer einen solchen Raum anbieten kann, oder sich für den Verein interessiert, erhält mehr Infos unter bb15.at

Ausstellung im Herbst

Derzeit macht das bb15 Sommerpause. Eine Ausstellung ist für den Herbst bereits fix geplant. "Es könnte die letzte sein", so Six. Am 3. Oktober ist Catharine Lorent aus Luxemburg zu Gast. Die Künstlerin hat bereits auf der renommierten Biennale ausgestellt und dort den Pavillon von Luxemburg bespielt.

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