Naturschutzbund kritisiert den Kahlschlag an der Rohrbacher Bundesstraße bei Linz

© Josef Limberger

In der Karwoche wurde der Hangwald zwischen Puchenau und Achleitnersiedlung, Ottensheim an der B127/Rohrbacher Bundesstraße zu weiten Teilen geschlägert. An einem großen Teilstück wurden alle Bäume bis auf die oberste Hangzeile komplett entfernt. Dabei wurde kein Unterschied zwischen umsturzgefährdeten und gesunden Bäumen gemacht.

Der Wald übernimmt in diesem Bereich an der B127 wichtige Funktionen, so der Naturschutzbund. Die Wurzeln festigen den Boden und verhindern das Abschwemmen des Bodens und Hangrutschungen bei starken Niederschlägen. Die Schutzfunktion für die B 127 fällt nun teilweise weg. Dass die Sicherung von Menschenleben eine große Rolle spielen muss, ist verständlich, aber Kahlschläge in diesem Ausmaß sind nachteilig für die ohnedies so gebeutelte Umwelt. Der Wald, und hier besonders große Bäume, übernehmen außerdem eine wichtige Filterfunktion in Bezug auf den gesundheitsgefährdenden Feinstaub.

Der Verkehr nimmt zu. Wir diskutieren über die gesundheitlich notwendige und gesetzlich vorgeschriebene Reduktion von Feinstaub. Und hier wird ein Wald mit kostenloser Filterfunktion großflächig geschlägert. Dies geht nach Meinung des Naturschutzbundes weit über ein sicherndes Maß hinaus. Feinstaub gefährdet unsere Gesundheit, macht Menschen krank; bei ständigen Überschreitungen drohen teure Strafzahlungen an die EU, die letzten Endes der Steuerzahler wird tragen müssen. Wenn keine dichte Bodenvegetation aufkommt, und bis die Bäume neu ausschlagen ist der Hang nun bei Starkregenereignissen rutschgefährdet.

Überdies machen die Schlägerungen den Radweg an der B127 noch unattraktiver. Das betrifft den in dieser Region einträglichen Radtourismus und die wachsende Zahl der Radpendler. Der Abschnitt an der B127 ist aufgrund der hohen Verkehrsdichte ohnehin nicht besonders einladend, jetzt fällt auch noch die kühlende Wirkung des Waldes weg.

Ein gewachsener Baumbestand ist wichtig für viele Tierarten, im Besonderen für Vögel, die große und alte Bäume als Nistplätze nutzen, sind hier in großem Ausmaß ihrer Nistgelegenheit beraubt, Linz wird ärmer, nicht nur was Waldvögel betrifft, auch die Erlebnisfähigkeit und die "grüne" Ausstrahlung der Stadt leiden darunter. Erst in einigen Jahren wird dieser Bereich für Gebüsch- brütende Vogelarten wieder interessant.

Der Naturschutzbund fordert daher einen behutsameren Umgang mit der grünen Ressource der Stadt zum Wohle von Natur und Mensch. Natürlich ist es notwendig und wichtig, die Straße und den Menschen vor umstürzenden Bäumen zu schützen. Auch der Naturschutzbund muss Sicherungsarbeiten auf seinen Flächen durchführen, aber das Ausmaß der Schlägerungen an der B127 geht weit über das Notwendige hinaus.

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Foto: Cityfoto
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