"Wir sind noch da!"

Mehr als 900 Protestmails wurden bereits versandt.

"Nehmen Sie die Streichung der Finanzierung von ,maiz', ,Fiftitu%' und 'Arge Sie' zurück" – Mehr als 900 Mal landete dieser Satz innerhalb einer Woche im E-Mail-Postkasten von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Kulturlandesrätin Christine Haberlander (beide ÖVP). Sowohl der Künstlerinnen-Beratungsstelle "Fiftitu%", der Migrantinnen-Beratungsstelle "maiz" und der "Arge Sie", die wohnungslose Frauen unterstützt, sollen die Landesförderungen gestrichen werden. Die Vereine wehren sich mit der E-Mail-Aktion unter dem Motto "#Frauenlandretten" gegen die Sparmaßnahmen des Landes OÖ. "Landeshauptmann Thomas Stelzer spricht immer von ,moderaten Kürzungen'. Bei 100 Prozent kann nicht mehr von ,moderat' gesprochen werden", so Oona Valarie Serbest vom Verein Fiftitu%. Seit zwei Jahrzehnten berät der Verein kulturschaffende Frauen – etwa bei Atelieranmietungen, Projektanträgen, Stipendienbewerbung oder Steuerfragen. Mehr als 100 Frauen nutzten das Angebot im Vorjahr. "Andere Stellen können unsere Beratung gar nicht leisten, da sie nicht über Fachwissen und entsprechende Vernetzung verfügen", meint Serbest.

"Beratung zu spezifisch"

Kurz vor Weihnachten wurde den Vereinen mitgeteilt, dass sämtliche Landesförderungen ersatzlos gestrichen werden. Insgesamt geht es um 60.000 Euro. Die Aufgaben der Vereine fielen nicht mehr in das "Kerngeschäft", so die Begründung. "Im Einzelgespräch wurde erklärt, dass unser Beratungsangebot zu spezifisch sei. Die Ablehnung erfolgte, bevor wir unsere Jahresplanung eingereicht haben", so Serbest. Das Förderziel des Frauenreferats, das vorsieht, Frauen in allen Einflusssphären Zugang zu verschaffen, ist Grundprinzip aller drei Vereine. "Geschützte Räume für Frauen braucht es nach wie vor. Unterkategorien sind notwendig, um alle Frauen zu erreichen und Barrieren abzubauen", so Serbest. Fällt die Landesförderung nun weg, werde das für Fiftitu% existenzgefährdend. Der Verein wird zusätzlich von Stadt und Bund gefördert. Serbest befürchtet, dass das neu geschaffene Ministerium für Frauen, Familie und Jugend dem Beispiel folgen könnte und ebenfalls Zuwendungen streicht. Sechs weitere Frauenberatungsstellen in OÖ verhandeln derzeit mit dem Land nach. Erst wenn das volle Ausmaß des Sparkurses absehbar ist, werden weitere Aktionen geplant. "Kein Verein hört deswegen auf. Wir sind noch da! Wir wollen uns nicht von Schwarz-Blau vorschreiben lassen, wie viel wir arbeiten", zeigt sich Serbest weiterhin kämpferisch.

Mehr Informationen zu Vereinen und Initiative finden Sie unter frauenlandretten.at

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