Kampf gegen Steuerbetrug als Publikumshit: Großer Erfolg für AK-Wanderausstellung „Steuertricks: Wer bietet weniger?“
Mit einer positiven Bilanz geht ein weiteres Vorreiter-Projekt der Arbeiterkammer in Oberösterreich zu Ende und findet nun in anderen Bundesländern seine Fortsetzung. Die multimediale Wanderausstellung „Steuertricks: Wer bietet weniger?“ hat nämlich im Laufe des Jahres 2016 in ganz Oberösterreich über das brisante Thema des internationalen Steuerbetrugs informiert und dabei nicht nur tausende Interessierte erreicht, sondern auch dazu beigetragen, den Druck auf Entscheidungsträger/-innen zu erhöhen.
Das Thema steht schon lange auf der politischen Agenda der AK. In den letzten Jahren haben journalistische Enthüllungen auch die Politik aufgerüttelt, und es ist im Kampf gegen Steueroasen einiges weitergegangen, wenn auch bei weitem nicht genug. Diese positive Entwicklung wollte die AK OÖ jedenfalls unterstützen und hat dementsprechend eine Informationsoffensive gestartet.
Herzstück dieser Offensive, mit der die AK einen innovativen Weg erprobte, war die multimediale Ausstellung „Steuertricks: Wer bietet weniger?“, die 2016 durch die oberösterreichischen Bezirke gewandert ist, und derzeit in anderen Bundesländern unterwegs ist.
Die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen: An zwölf verschiedenen Standorten in Oberösterreich haben tausende Interessierte – darunter auch zahlreiche Multiplikatoren/-innen – die Ausstellung besichtigt. Alleine zu den Vorträgen, Führungen und Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung kamen mehr als 1.200 Personen und diskutierten intensiv über das Thema. Besonders positiv dabei ist auch die Tatsache, dass sich so viele Schulklassen zu Führungen angemeldet haben. Denn es ist vor allem auch die Zukunft der Jugend, die durch Steueroasen gefährdet wird.
Das Thema der internationalen Steuervermeidung und -hinterziehung ist eines mit enormer Tragweite für Fragen der Verteilungsgerechtigkeit. Die Leidtragenden des bestehenden Systems sind die steuerzahlenden Arbeitnehmer/-innen und Konsumenten/-innen, die den Steuerausfall in den Ländern, die um ihre Einnahmen gebracht werden, kompensieren müssen, sowie Klein- und Mittelunternehmen (KMU), die mit Wettbewerbsverzerrungen durch die Steuervermeider und -hinterzieher kämpfen. Auch staatliche Ausgabenkürzungen in Zeiten knapper Budgets treffen überproportional die Schwächsten der Gesellschaft.
Trotz der enormen Bedeutung des Problems haben die letzten Jahre gezeigt: Erst öffentlicher Druck führt zu ernsthaften Reformen. Besonders der investigative Journalismus hat dabei einen wesentlichen Beitrag geleistet. Aufdeckungsgeschichten – wie etwa „Luxemburg Leaks“ oder die „Panama Papers“ – haben die Dreistheit aufgezeigt, mit der internationale Großkonzerne und reiche Privatpersonen die öffentliche Hand – und damit uns alle – schamlos um Steuereinnahmen bringen.
Die öffentliche Empörung war enorm, und der Druck auf die handelnden Akteure hat sich deutlich erhöht, was wiederum zu teils überraschenden Wenden im Kampf gegen Steuerbetrug geführt hat – man denke etwa an das österreichische Bankgeheimnis oder viele einschlägige Reformen auf internationaler Ebene.
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