Multiple Persönlichkeit
Christian Hofmann zwischen seriösem Geschäftsmann und selbsterschaffener Kunstfigur.
Der Altenmarkter Christian Hofmann hat einen eigentümlichen Weg eingeschlagen. Beinahe könnte man ihn als Mann mit zwei Gesichtern bezeichnen. Der 34-jährige Pongauer ist Geschäftsmann und Künstler.
1977 übernahm Hofmann gemeinsam mit Bruder Alois den elterlichen Elektrobetrieb in Altenmarkt (Elektro Hofmann), um sein eigener Chef zu sein und mit der Illusion mehr Privatleben zu haben. „Die ersten Jahre als Elektrohändler waren für mich als Newcomer sehr schwer und nicht entspannt, wie erhofft. Ich wusste nicht viel über das Geschäft und der Wettbewerb mit Großhändlern und Preisvergleichsportalen im Internet traf mich unvorbereitet. Die allwissenden Kunden mit ihren vorab im Web eingeholten Informationen wussten gleich viel wie ich und schlugen mich mit meinen eigenen Waffen“, lacht Hofmann heute rückblickend. Doch noch vor einigen Jahren zehrte das Geschäft, welches ihm doch eine gemütliche Dreitagewoche bescheren sollte, an seinen Kräften. „Neben unzähligen Schulungen und privaten Beratungen, die ich in dieser Zeit zu absolvieren begann, entdeckte ich auch die Kunst für mich“, so Hofmann, der dadurch zum erfolgreichen Geschäftsmann mit eigenen Publikationen mutierte, „erst dachte ich, ich würde nur schreiben, weil ich Spaß an der Literatur hätte“, heute, nach der Arbeit an seinem zweiten Buch, weiß es Hofmann besser: „Ich arbeitete, vor allem im zweiten Buch, das im April 2012 erscheinen soll, ein großes Stück Familiengeschichte auf.“ Mit Auftritten als „Energetiko“ oder als Batterie verkleidet, wurde Hofmann zu seiner eigenen Kunst- und Werbefigur. „Als Energetiko – ein sprechender Pantomime – trug ich meine Kurzgeschichten vor oder posierte in meinen eigenen Werbungen.“ Peinlich ist ihm das nicht. „Ich brauche das, das macht mir Spaß und präsentiert mich in einer anderen Facette.“
Viele Projekte für einen unruhigen Geist
Trotz der vielen Arbeit mit dem Betrieb und dem Expansionsgedanken, der von Beginn seiner Karriere an in ihm schlummerte, hatte Hofmann stets den Anspruch, weitere Aufgaben zu übernehmen. „Mein Anspruch an mein Leben ist es, durch meine Positionen einen wertvollen Beitrag in der Gesellschaft zu leisten. So viele Menschen wie möglich sollen durch mich profitieren“, so Hofmann, der daraufhin die Obmannschaft der Altenmarkter Werbegemeinschaft übernahm – „ein sinkendes Schiff, wie man mir anfangs prophezeite.“ Heute hat diese Kaufmannschaft mit 81 Mitgliedschaften so viele wie nie zuvor.
Durch Schwächen die Stärken kennenlernen
Auf dem Weg zur Expansion durchlief Hofmann viele Stationen, die ihn einmal sogar auf ein Schiff mit integrierter „Führungskräfte-Bootcamp“-Überfahrt führte. „Zwei Wochen lang lernte ich auch dieser ‚Selbstbedienungs-Kreuzfahrt‘ täglich meine Grenzen kennen und erfuhr vieles über meine Schwächen, Stärken und Persönlichkeit“, so der ehrgeizige Geschäftsmann, der in all diesen Aktionen nicht viel Rückhalt erfuhr, „die Kosten für Seminare und Unternehmenscoachings trug ich selbst“ – aber das war es wert, denn heute führt Hofmann bereits zwei Betriebe – kürzlich eröffnete er eine Filiale in Hallein und: „Mein Ziel ist nach wie vor dasselbe. Mit meinem 35. Geburtstag Anfang März 2012 will ich endlich meine Drei-Tage-Woche“, lacht Christian Hofmann – oder ist es gerade die Kunstfigur Energetiko, die die Fragen beantwortet?
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