Peter Ferner
Pensionsschock ist nix für harte Männer
Peter Ferner im Interview mit Michael Srutek: "Böse Zungen behaupten, die Lungauer Berge wären alle um einen Meter höher, wenn nicht der Ferner so oft hinaufgestiegen wäre."
TAMSWEG. Peter, wie schaut es mit dem Pensionsschock bei dir aus?
PETER FERNER: "Meine militärischen Aufgaben sind beendet. Ich bleibe aber Einsatzleiter der Berg- und Naturwacht Tamsweg und engagiere mich weiterhin beim Kameradschaftsbund. Auch übe ich noch die Tätigkeit eines Hausverwalters aus. In der restlichen freien Zeit haben meine vier Enkelinnen das Kommando übernommen. Also keine Zeit für Pensionsschock."
Die Berge sind dein großes Hobby. Das passte ja zu deinem Soldaten-Beruf?
FERNER: "Ja, sehr gut, da ja die alpine Ausbildung der Soldaten ein Teil der Aufgabenstellung war. Böse Zungen behaupten, die Lungauer Berge wären alle um einen Meter höher, wenn nicht der Ferner so oft hinaufgestiegen wäre." (lacht)
Wie verlief deine militärische Laufbahn?
FERNER: "Ich bin geborener Mariapfarrer, meldete mich 1974 freiwillig zum Präsenzdienst, ergriff im Weiteren die Unteroffizierslaufbahn und versah meinen Dienst in der Schwarzenbergkaserne in Salzburg. Im Herbst 1979 wurde in der Rainerkaserne in Glasenbach die erste Kompanie 'LWSR 83' aufgestellt; diese Einheit war als Lungauer-Kompanie für den Betrieb einer Kaserne im Lungau vorgesehen und ich meldete mich dorthin. Ab Jänner 1980 wurden großteils nur Lungauer Grundwehrdiener zu dieser Kompanie einberufen. Im Jahre 1984 wurde mit dem Bau der Struckerkaserne in Tamsweg begonnen; mit November 1986, nach Fertigstellung, wurde der Dienstbetrieb aufgenommen. Ich war vom Beginn an als Zugskommandant eingeteilt."
Du galtest immer als "harter Hund". Wie war deine Tätigkeit als Zugskommandant?
FERNER: "Ich suchte immer den persönlichen Kontakt zu den auszubildenden Soldaten, um ein gutes menschliches und kameradschaftliches Verhältnis sicherzustellen und ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen."
Bleibende Erinnerungen an deine Dienstzeit als Soldat?
FERNER: "Sechs Monate Auslandseinsatz als Positionskommandant auf dem Berg Hermon in Syrien. Sehr belastend war der Einsatz mit dem Katastrophenhilfszug der Struckerkaserne – dieser bestand nur aus Berufssoldaten – bei der Bergung der Verunglückten bei der Katastrophe von Kaprun. Auch der Einsatz als Kommandant mit dem Lawineneinsatzzug der Struckerkaserne bei der Katastrophe in Galtür hatte es in sich. Auch noch andere Katastrophenhilfseinsätze waren nicht ohne."
(Das Interview führte Michael Srutek)
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