Am Arsch der Welt

- Markus Pausch und Bernhard Siedau, die Autoren des Kriminalromans „Todesbeichten“, werden am 28. April, um 20 Uhr, im gleichnamigen Kabarett als Kommissar Fink und Pfarrer Kreinhuber im Radstädter Zeughaus am Turm auf der Bühne stehen.
- hochgeladen von Peter J. W.
Wenn am Arsch der Welt mal was passiert, dann gerät die Welt aus den Fugen. Das Kleinkünstler- und Autoren-Duo Markus Pausch und Bernhard Siedau thematisiert in ihrer neuesten Geschichte „Todesbeichten“ – Kriminalroman und -kabarett – das nicht immer leichte zwischenmenschliche Zusammenleben.
ALTENMARKT/RADSTADT (pjw). Am Arsch der Welt, nämlich in der 2.000-Seelen-Gemeinde Hinterstein – es könnte ein Nest irgendwo im Pongau sein – ist Pfarrerskoch Matthias, der noch nie über die Ortsgrenzen seiner Heimat hinausgekommen ist, spurlos verschwunden. Das Dorf ist in Aufruhr – so etwas hat es bisher noch nie gegeben – womöglich ist sogar ein Mord passiert. Aus diesem Grund bittet Pfarrer Kreinhuber seinen ehemaligen Schulfreund Kommissar Fink aus Salzburg, ihm bei der Klärung des mysteriösen Verbrechens behilflich zu sein. Nach anfänglicher Skepsis verdichten sich die Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Als dann noch die Leiche des Verschwundenen gefunden wird, geht der „Eiertanz“ erst so richtig los.
Keine Abrechnung, sondern sympathische Kritik
Mehr zum Plot will das Autorenduo Markus Pausch aus Radstadt und Bernhard Siedau aus Altenmarkt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten, „die Spannung soll schließlich erhalten bleiben“, sind sich beide einig. Eines steht jedoch fest: Ihr Erstlingswerk – „Todesbeichten“ – es erscheint am 28. April im Federfrei Verlag in der Erstauflage von 1.500 Exemplaren, parallel dazu bringen die zwei Ennspongauer das gleichnamige Kabarett auf die Bühne – thematisiert unterschiedliche Aspekte, um nicht zu sagen Abgründe, des gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Zusammenlebens, wie es sich in kleinstrukturierten ländlich orientierten Gemeinden oft zeigt. „Wir beschäftigen uns in der Geschichte beispielsweise mit der Ausländerthematik, der Ausdünnung der ländlichen Infrastruktur, Kirchenthemen und vielen anderen tagesaktuellen sowie mit aus unserer Sicht gesellschaftsrelevanten globalen und nationalen Inhalten, die zur Zeit unter den Fingernägeln brennen“, gibt Bernard Siedau zu verstehen und Markus Pausch wirft dazwischen: „Uns geht es jedoch bestimmt nicht um eine radikale Abrechnung, sondern um sympathische Kritik. Wir liefern dem Publikum eine Milieustudie, die ihm einen Spiegel vor die Augen hält. Teilweise müssen die Leser bzw. die Zuschauer im Kabarett zwischen den Zeilen lesen, um die subtilen Botschaften zu erkennen.“
Ein Dorf mit Archetypen, wie sie jeder von uns kennt
Hinterstein ist ein fiktives Dorf, das überall auf dieser Welt zu finden sein könnte, gleichwohl werden Eben, Altenmarkt, Flachau usw. dezidiert als Nachbargemeinden genannt, was die geographische Zuordnung schon etwas einschränkt. „Das Leben in kleinen Gemeinden, egal ob im Pongau oder in anderen Teilen dieser Welt, folgt einem Muster, welches wir alle nur zu gut kennen. Jeder kennt jeden, es wird getrascht, gestritten und manchmal auch ein bisschen intrigiert“, schmunzeln Siedau und Pausch, die am 28. April, um 20 Uhr, im Zeughaus am Turm in Radstadt in „Todesbeichten“ erstmals in die archetypischen Rollen ihrer skurrilen Figuren mit Hauptaugenmerk auf die Charaktere Pfarrer Kreinhuber (verkörpert durch Siedau) und Kommissar Fink (gespielt von Pausch) schlüpfen. Weitere Kabarettabende werden folgen, unter anderem am 27. August in der Tauernbadhalle in Altenmarkt.
Markus Pausch und Bernhard Siedau gehen im Übrigen bürgerlichen Berufen nach. Pausch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FH Puch-Urstein, Bernhard Siedau verdient seine Brötchen als Unternehmensberater. Die Textproduktion und das Kabarett ist für die beiden Familienväter nicht mehr als ein Hobby – na ja, vielleicht doch eine Spur mehr: Es ist ein Passion, die zwei Querdenker, wie es die beiden sind, nicht loslässt.
Diese Aktion ist beendet.
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