Baubeginn für weiteren Abschnitt des Turrachbach-Hochwasserschutzes
Am 30. Juli wurde in Predlitz mit einer kleinen Spatenstichfeier der Bau des zweiten Abschnittes des Hochwasserschutzes für den Turrachbach offiziell begonnen.
STADL-PREDLITZ. Bürgermeister Johannes Rauter lud die Bevölkerung zu einer Spatenstichfeier anlässlich des Baubeginns des zweiten Abschnittes des Hochwasserschutz für den Turrachbach ein. Zur Feier war auch der zuständige steirische Landesrat Johann Seitlinger gekommen.
Di Peter Paar von der Abteilung 14 (Wasserwirtschaft) des Amtes der Steirermärkischen Landesregierung führte in einem technischen Bericht die Eckdaten des Projektes vor. Die Neubewertung des Ausbaues des Turrachbaches in den 1970er und 1980er Jahren nach heutigen Berechnungen und Denkweisen führt zur Erkenntnis, dass die Hochwassergefährdung stark gegeben ist. Dabei sind in etwa 130 Personen, 30 Wohngebäude, einige Industrie- und Gewerbebetriebe und sonstige 23 Objekte im Gefahrenbereich.
Das Mitführen von Geschiebe und Unholz sei eine weitere Gefahrenquelle. Daher wird das aktuelle Projekt nach neuen Richtlinien ausgeführt. Nach der Errichtung der Unholzrechen wird im zweiten Baubabschnitt der Turrachbach zwischen B95 und Einmündung in die Mur bis auf seine doppelte Breite aufgeweitet und neu gestaltet. Dafür waren Grundablösen und Abtragen von Gebäuden notwendig. Die ebenfalls gefährdete Brücke im Ortsgebiet Predlitz wird im Lauf der kommenden Monate ersetzt und soll damit einen möglichst hohen Wasserdurchfluss ermöglichen.
Aktiver Hochwasserschutz
Wie Landesrat Seitinger betonte, ist der aktuelle Hochwasseschutz notwendig und ein für den Ort und die betroffenen Bewohner wichtiges Projekt, das nur durch Landes- und Bundesfinanzierung umgesetzt werden konnte.
Generell appelierte er aber daran, den Klimaschutz zu beachten. Der Klimawandel sei der Hauptverursacher vieler Hochwasserkatastrophen und nur permanenter Klimaschutz im Kleinen wie im Großen könne eine schlimmere Entwicklung verhindern.
Auch Bürgermeister Rauter zeigte sich in seiner kurzen Rede dankbar für die finanziellen Mittel von Land und Bund, ohne die dieses für die Gemeinde und die Ortschaft Predlitz und seine BewohnerInnen wichtige Projekt nicht möglich gewesen wäre. Er rief auch den Einsatz schon seiner Vorgänger für das Projekt in Erinnerung und strich die in diesem Fall positive proaktive Vorgehensweise heraus: Anstatt erst auf einen schweren Schaden zu warten, wird mit vereinten Kräften vorsorglich Schutz geschaffen und dem Turrachbach der Platz gegeben, den dieser braucht. Sein Dank gilt den Anrainern, die Geduld aufbringen, aber auch ihre Grundstücke abtraten, Land, Bund und Behörden, aber auch den Praktikern vor Ort, die gekonnt das Projekt ermöglichen.
Jahrelage Planung
Für das gesamte Projekt mit drei Bauabschnitten sind 2,8 Mio Eur veranschlagt, davon 1,8 Millionen für den aktuellen Abschnitt. Wie die Redner betonten, liegt dem Projekt eine jahrelange Planung zugrunde und es wurde grundsätzlich schon 2014 genehmigt. In den letzten Jahren wurde der erste Abschnitt errichtet, Unholzrechen oberhalb des aktuellen Bauabschnittes. Diese dienen dazu, im Hochwasserfall Schwemmhölzer frühzeitig abzufangen. Der aktuelle Abschnitt soll im Jahr 2019, spätestens im Herbst eröffnet werden. Ein dritter Abschnitt wird weiter bachaufwärts im Tal noch später folgen.
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