Das Mädchen mit der goldenen Trompete

„Anna, jetzt spiel uns doch was vor. Du musst doch zeigen, was du kannst“, der kleine Maxi ist begeistert, wenn seine zwölfjährige Cousine Anna Ebner die Lippen spitzt und beginnt auf ihrer Trompete eine Weise zu blasen. Er kann es nicht abwarten, bis Anna im Bezirksblatt-Gespräch zum „Handfesten“ übergeht. Doch ehe sie es auf der Trompete tut, bläst Anna ihrem Cousin den Marsch: „Sei still Maxi, ich muss erst die Fragen beantworten.“

Innerlich meterhoch gehüpft
Aber nicht nur Annas Verwandte, auch eine fachkundige Jury bei prima la musica empfand das Können der Musikumschülerin als auszeichnungswert. Sie erspielte sich im Ensemble den ersten Platz mit der Berechtigung zum Antritt beim Bundesfinale. „Ich hab mich so über die Entscheidung gefreut, dass ich am liebsten auf der Bühne herumgesprungen wäre. Meine Eltern haben mir aber gesagt, dass sich das nicht gehört. Jetzt bin ich nur innerlich gehüpft“, lacht die zwölfjährige Schülerin des Missionsgymnasiums St. Rupert, die einiges für ihren Erfolg tut. Neben den Unterrichtsstunden im Musikum Bischofshofen spielt sie im Orchester von St. Rupert sowie bei der Bauernmusik. An den wenigen Tagen, an denen sie dafür keinen Unterricht besucht, übt sie zu Hause eine halbe Stunde – „Übung macht den Meister“, weiß die Zwölfjährige bereits.

Papa als spielendes Vorbild
Zeit für Freunde und Hobbys kommen aber nicht zu kurz: „Viele meiner Freundinnen spielen Instrumente und wissen, dass man üben muss. Wir stimmen unsere Freizeit aufeinander ab.“ Natürlich spielt keine ihrer Freundinnen Trompete, „nur sehr wenige Mädchen spielen dieses Instrument“, ist es Anna aufgefallen, „das stört mich aber nicht.“ Zum Trompete spielen gebracht hat sie ihr Papa (Peter Ebner vom Schützenhof Bischofshofen), der auch ihr Vorbild ist.

Die erste Stimme erheben
Annas große Ziele sind es, neben dem Brillieren beim Bundeswettbewerb in der Steiermark die erste Stimme in der Bauernmusik zu spielen und das Goldene Abzeichen zu erlangen. Auch wenn es bis dahin noch dauert, Anna wird weiterspielen, denn: „Ich habe einfach immer Lust zu spielen.“