Bergrettung Lungau
Den Bergrettern taugt ihr "vierrädriger Kamerad"

Roland Bock (re.) ist der Quad-Beauftragte der Bergrettung Tamsweg. Am Sozius ist Ortsstellenleiter Peter Gappmaier. | Foto: Peter J. Wieland
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  • Roland Bock (re.) ist der Quad-Beauftragte der Bergrettung Tamsweg. Am Sozius ist Ortsstellenleiter Peter Gappmaier.
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Zehn Mann im Schlepp, zwei am Sozius plus Einsatzgerät: der "vierrädrige Bergretter" – er gehört zur Ortstelle Tamsweg der Bergrettung im Lungau – ist laut den Bergrettern eine Erleichterung.

TAMSWEG. Anfangs war seine Anschaffung und die damit verbundene finanzielle Ausgabe in den eigenen Reihen nicht ganz unumstritten, aber nach dem ersten Winter im harten Einsatz steht seine Sinnhaftigkeit außer Diskussion: die Rede ist vom Quad, das die Ortsstelle Tamsweg der Bergrettung Lungau seit Herbst ihr Eigen nennt. Hatte man sich früher beispielsweise für den Sicherheitsassistenzdienst beim Preberlauf, der 2021 allerdings ohnehin Corona zum Opfer gefallen war, noch eines ausleihen müssen, so können Ortsstellenleiter Peter Gappmaier und seine ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Bergrettung Tamsweg künftig ihr eigenes Quad – ein Motorrad-ähnliches Fahrzeug mit vier Rädern beziehungsweise Raupen – verwenden.

Den Gasteinern abgekauft

10.000 Euro hat das Quad gekostet – ein gebrauchtes Gerät, das die Tamsweger von der Gasteiner Bergrettung erworben haben; die Pongauer Kollegen wollten sich nämlich ein größeres Quad anschaffen, weil sie in Gastein recht viele Pisteneinsätze haben, was im Lungau nicht in dem Ausmaß der Fall ist. „Das Quad hatte sich im Gasteinertal schon sehr bewährt“, sagt Roland Bock, der für das Quad beauftragte Bergretter in Tamsweg, „und es ist – und das ist für uns ein Vorteil – schon angepasst an die Bedürfnisse der Bergrettung“, ergänzt Peter Gappmaier, „beispielsweise Zusatzscheinwerfer, Blau- und Blinklicht sowie Horn, eine elektrische Seilwinde oder spezielle Material- und Transportkörbe und noch einiges andere mehr. Dieser Schnickschnack, der für unsere Einsätze extrem wichtig ist, war bereits installiert. Super für uns“, so der Ortsstellenleiter weiter.

Bei der Wallfahrtskirche St. Leonhard fanden wir noch ein wenig Schnee; dort demonstrierten uns die Bergretter ihr Einsatzgerät. | Foto: Peter J. Wieland
  • Bei der Wallfahrtskirche St. Leonhard fanden wir noch ein wenig Schnee; dort demonstrierten uns die Bergretter ihr Einsatzgerät.
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"Große Erleichterung für uns"

„Bei vielen Einsätzen ist es jetzt eine große Erleichterung für uns“, sagt Roland Bock, „vor allem was den Transport von Mannschaft und Gerät anbelangt.“ Die Erfahrungen mit dem Quad nach dem ersten Winter im harten Einsatz seien positiv. So etwa hatte man es am Schwarzeck bei Tweng im Einsatz, um eine Wintersportlerin, die sich am Fuß verletzt hatte, abzutransportieren. Ebenfalls eine Fußverletzte barg man am Mitterberg. „Ein Notarzt bestätigte mir, dass ein schonenderer Abtransport nur noch per Hubschrauber möglich sei“, so Bock, „mit dem Quad können Patienten nämlich liegend und daher schonend transportiert werden.“

Das Quad ist fast immer dabei

Neben diesen zwei Ernstfällen, wo das Quad tatsächlich zum Einsatz kam, wird es mittlerweile zur Vorsicht so gut wie immer mitgenommen. „Das Quad wurde zwar von der Ortsstelle Tamsweg angekauft, aber es wird mittlerweile auch von den Nachbarortsstellen gerne angefordert“, sagt Peter Gappmaier, „so war es bei jedem Einsatz im Winter 2020/2021 dabei, und auch bei etlichen Übungen rückten wir mit dem Quad an.“

Bei der Wallfahrtskirche St. Leonhard fanden wir noch ein wenig Schnee; dort demonstrierten uns die Bergretter ihr Einsatzgerät. | Foto: Peter J. Wieland
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Gefragt ist das Tamsweger Quad auch bei Forsteinsätzen. „Heuer waren wir bereits bei zwei Forstunfällen dabei, wo das Gelände extrem steil war und die Unfallstelle zirka 300 bis 400 Meter von der Forststraße entfernt lag und es sehr eisig war“, erinnert sich Roland Bock. „Die Rettung kann dort natürlich nicht mehr hingehen und hat ja auch nicht das Gerät dazu“, erklärt er, „dafür sind wir da, dass wir aus solchen Situationen die Opfer rausholen. In beiden Fällen flog das Gebiet schließlich der Hubschrauber an, aber unser Quad wäre vor Ort gewesen und im Ernstfall hätten wir das mit Unterstützung der am Einsatzfahrzeug angebauten Seilwinde und mit überschaubarer Mannstärke, in einer mit der Hubschrauberbergung vergleichbaren Zeit, bewältigen können. Es wäre gegangen, wir haben einen dieser Einsätze bei einer Übung später nachgestellt.“

Zehn im Schlepp, zwei am Sitz

Außerdem: im Winter hatte man einen Einsatz im Bereich "Ruaphöhe", bei der Schwarzwand in der Weißseite in Bundschuh. „Es war zum Glück ein Fehleinsatz, aber was wir gesehen haben: die Hälfte des Weges im Gelände konnten wir mit unserem Quad anfahren. Das spart Zeit und Kräfte“, so Roland Bock. Es kann mit seinen 70 PS und 800 Kubik Hubraum zehn Bergretter in Schlepp nehmen plus zwei Fahrgäste (beispielsweise Arzt und Notfallsanitäter) direkt am Gerät mitnehmen.

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"Ohne Sponsoren wäre der Quad-Ankauf unmöglich gewesen"
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