Windpark am Fanningberg: Das plant die Lungauwind GmbH

Diese Fotomontage der Lungauwind GmbH zeigt, wie der Windpark am Fanningberg vom Standort Granitzlhütte aus für den Betrachter aussehen würde. | Foto: Fotomontage: Lungauwind GmbH
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WEISSPRIACH. Von der Kommunalpolitik und regionalen Tourismusvertretern nicht angehört und vorverurteilt: so fühlen sich die vier Gesellschafter der "Lungauwind GmbH", die am Fanningberg einen Windpark planen. Den Bezirksblättern Lungau stellten Robert Gruber, Franz Baksa, Alfred Gruber sen. und jun. den aktuellen Stand ihres Projektes vor.

Acht Windräder geplant

Geplant seien aktuell acht Anlagen (Windräder), die in einem Abstand von 300 bis 400 Metern von der Fanninghöhe (oberhalb der Zirbenjet-Bergstation) in Richtung Nord-West im Bereich des sogenannten Fanningberger Aibl errichtet werden sollen. Mit einer Turmhöhe von zirka 112 Metern und einem Rotoren-Durchmesser von rund 136 Metern ergebe sich eine Maximalhöhe von 180 Metern je Windrad.

Die baulichen Notwendigkeiten

Für jedes der Windräder sei ein Rundfundament mit zirka 20 m Durchmesser und zirka 3,5 m Tiefe notwendig. Das Fundament werde zur Gänze unter der Erde verschwinden; aus der Erde rage dann der Stahlturm mit einem Durchmesser von acht Metern am Boden. "Windräder haben eine Lebensdauer von zirka 25 Jahren. In dieser Zeit müssen wir Rückstellungen für den kompletten Rückbau machen, denn sobald die Anlagen nicht mehr in Betrieb sind oder nicht neu errichtet werden, muss die Grünlandfläche zur Gänze rekultiviert werden; das heißt die Windräder sowie die Fundamente müssen abgebaut werden", betonen die Gesellschafter.

Auf bestehenden Wegen

Die Zuwegung soll über das bestehende Wegenetz passieren. "Wir kommen mit einem üblichen 4,5 Meter breiten Forstweg mit bis zu 16 Grad Steigung aus", erklären die Lungauwind-Betreiber, "ein Wegeneubau bis zum Projektgebiet ist also nicht notwendig, im schlimmsten Fall müssen vielleicht ein paar Kehren ausgebaut werden – mehr nicht."

Die Ableitung der Energie

Abgeleitet und in das Netz der Salzburg AG eingeleitet werden soll der gewonnene Strom am Ende über ein Erdkabel zum Umspannwerk Sankt Michael. Das Erdkabel werde in etwa 1,2 bis 1,4 Metern Tiefe eingepflügt.

Strom für 18.000 Haushalte

Vom Output her erwarten sich die Gesellschafter 70 GWh pro Jahr – das heißt, es könnten 18.000 Haushalte ein Jahr lang mit Energie versorgt werden. Zum Vergleich: der Lungau hat in etwa 7.200 Haushalte.

Der momentane Zeitplan

"Verträge mit Grundeigentümern und der Gemeinde Weißpriach sind abgeschlossen", berichten die Lungauwind-Gesellschafter. "Im Februar wurde mit der Windmessung begonnen. Ab Ende September bzw. Anfang Oktober wird ein Windmessturm eingesetzt, der uns weitere Ergebnisse liefern soll. Zudem sind Gutachten für die Strategische Umweltprüfung (SUP) und die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beauftragt und zum Teil bereits erledigt." Mit einer Flächenumwidmung rechnet man bis zum Frühjahr 2019. Ginge alles glatt, so wäre eine Baugenehmigung bis 2020/2021 möglich; danach könne man sich um den Tarif kümmern und erst dann werde gebaut.

Windsparbücher/Bürgerbeteiligung

Beim Bau des Windparks sollen in etwa zwischen 35 Mio. bis 40 Mio. Euro (pro Windrad rechnet man mit fünf Mio. Euro) investiert werden. "Wir möchten ermöglichen, sich über Windsparbücher mit fixem Zinssatz am Investment 'Windpark' zu beteiligen", erklären die Lungauwind-Gesellschafter, die eigenen Angaben nach das Entwicklungsrisiko tragen. Der Einstiegszeitpunkt der Bürgerbeteiligung sei ab der Windpark-Errichtung möglich.

"Touristiker verwundern uns"

„Warum sich führende Touristiker in Mauterndorf, Lessach, Sankt Andrä, Ramingstein und Tamsweg gegen Windenergie äußern, ist uns unklar, ist doch der Tourismus mit seinen Hotels und Schiliftanlagen der größte Energie- und Naturraumnutzer im Bezirk", zeigt man sich von Seiten der Lungauwind verwundert. Sie wollen im Zuge des Windparks auch diverse Sommertourismus-Konzepte erarbeiten. "Der Tourismus ist unser Partner und wir wissen auch, dass viele Touristiker für unser Projekt sind. Ein paar Meinungsbildner bauen zwar eine Front gegen uns, aber wir lassen uns davon nicht abbringen", so die Lungauwind abschließend.

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