Zuschauen beim Beringen von Zugvögeln in Tamsweg möglich

- Zu sehen ist hier ein Sprosser. Am 22. September führt Birdlife Salzburg eine wissenschaftliche Vogelberingung in Tamsweg durch.
- Foto: Christine Medicus
- hochgeladen von Peter J. W.
Birdlife Salzburg lädt zum "Tag der offenen Tür" beim wissenschaftlichen Beringen von Zugvögeln auf der Murinsel bei Tamsweg am 22. September ein.
TAMSWEG. Birdlife Salzburg lädt am Samstag, dem 22. September 2018, alle Interessierten ein, sich das Beringen von Zugvögeln auf der Murinsel in Tamsweg (südlich der Struckerkaserne) anzuschauen. "Man kann natürlich nie sagen, wann wie viele Vögel ins Netz gehen. Im Allgemeinen ist der Vormittag die beste Zeit", erklärt Hemma Gressel.
Heuer schon Nachtigall und Sprosser gefangen
"Heuer ist uns zwar noch kein Vogel mit fremdem Ring ins Netz gegangen, trotzdem haben wir schon eine neue Sensation gefangen", erzählt Gressel, "im August haben wir eine Nachtigall und einen Sprosser gefangen. Die Nachtigall ist erfreulich, weil sie in Norddeutschland brütet und offensichtlich hier durchzieht. Der Sprosser ist die große Überraschung gewesen. Sprosser sind die Zwillingsbrüder der Nachtigall, die fast genauso aussehen, auch sehr ähnlich singen aber ein anderes Verbreitungsgebiet haben. Während die Nachtigall in Europa und im Süden bis in die Türkei vorkommt, brütet der Sprosser von Dänemark Richtung Osten bis nach Sibirien. Beide Arten bevorzugen Auwälder und dichtes Gebüsch an Flüssen und Seen. Das zeigt wieder einmal, wie wichtig dieser kleine Auwaldrest hier an der Mur ist."
2017 war ein Kleinspecht dabei
Gressel berichtet weiter: "Voriges Jahr haben wir wieder einen Kleinspecht gefangen. Für diese Art gibt es bislang noch keinen Brutnachweis im Lungau. Er dürfte von Murau herauf gekommen sein. Auch der Kleinspecht ist auf Auwälder mit Weichholzbäumen angewiesen.
Wie jedes Jahr sind auch heuer schon einige Rohrsänger durchgezogen: Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger und Schilfrohrsänger. Der häufigste Vogel, den wir fangen ist die Mönchsgrasmücke. Vor kurzem konnten wir 31 Exemplare fangen. Dazu auch noch viele Zilpzalpe, Schwanzmeisen, Rotkehlchen, Stieglitze usw. Das zeigt, wie viele Vögel hier Nahrung finden."
Rastplätze für Zugvögel wichtig
"Immer wieder fangen wir Vögel, die von uns schon einen Ring bekommen haben. Die meisten Wiederfänge sind natürlich aus dem selben Jahr, immer wieder fangen wir aber auch Vögel, die wir im Jahr davor oder vor zwei Jahren beringt haben. Das zeigt, dass die Vögel immer dieselbe Strecke in den Süden fliegen. Werden solch wichtige Rastplätze verändert oder zerstört, kann das für die Zugvögel ein großes Problem werden.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass bei anhaltendem Regen nicht beringt wird, weil das für die Vögel ein zu großes Risiko wäre", führt Hemma Gressel abschließend aus.
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