Das leistet sich Tamsweg
Was heuer in Tamsweg passiert, berichtet der Ortschef im Bezirksblatt-Interview.
Wie viel Budget steht Ihnen heuer im Haushalt der Marktgemeinde zur Verfügung und worin wird es investiert?
GEORG GAPPMAYER: "Im ordentlichen 11.289.800 Euro, im außerordentlichen Haushalt 3.850.000 Euro. Mittelfristig eingeplant ist bei letzterem die Sanierung der Feuerwehrzeugstätte mit einem Aufwand von 600.000 Euro. Ferner geben wir heuer für die Sanierung von Volksschule und des Zentrums für Inklusiv- und Sonderpädagogik (ZIS) 2.560.000 Euro aus. In das Straßennetz fließen 180.000 Euro – das ändert sich noch im Zuge der Jahresrechnung 2014. Für die Herstellung eines Behälters für Grün- und Strauchschnitt im Recyclinghof sind 20.000 Euro veranschlagt, für die Sanierung der Friedhofsmauer 6.000 Euro, für Wasserleitungen 80.000 Euro, für die Fertigstellung der UV-Anlage 40.000 Euro, für die Neufassung der Keuschingquelle 10.000 Euro, für den Trennkanal Göra/Bauteil II 600.000 Euro, für die Oberflächenentwässerung des Taurachweges 150.000 Euro, für eine Variante des Kanalsystems Prebersee sind 350.000 Euro reserviert, für die Sanierung des Schlosses Kuenburg 50.000 Euro.
Welche sind die drei wichtigsten Vorhaben, die in Tamsweg 2015 verwirklicht werden sollen?
GAPPMAYER: "Erstens die Sanierung von Volksschule sowie des Zentrums für Inklusiv- und Sonderpädagogik (ZIS). Wir beginnen im März und wollen zu Schulbeginn 2015 damit fertig sein. Dann wird es auch einen Tag der offenen Tür geben. Zweitens wollen wir die Oberflächenentwässerung des Taurachweges im März bei kurzer Bauzeit angehen. Drittens werden wir Auf- und Vorbereitungsmaßnahmen hinsichtlich der anstehenden Sanierung des Schlosses Kuenburg und der Sanierung der Feuerwehrzeugstätte setzen."
Keine Kommune ist perfekt: wo happert es in Ihrer Gemeinde?
GAPPMAYER: "Die größte Herausforderung werden in nächster Zeit die Steuerreform des Bundes, die auch die Gemeinden anteilsmäßig treffen wird und der Finanzausgleich, der 2016 neu kommen soll, sein. Die Prognose der Wirtschaftsforscher ist ebenfalls sehr zurückhaltend. Der finanzielle Spielraum für die Gemeinde wird sicherlich enger."
Herr Bürgermeister, ich räume Ihnen Platz für ein persönliches Statement ein, wenn Sie dies wollen.
GAPPMAYER: "Vielleicht ein Wort zur heuer noch positiven Budget-Entwicklung im Jahresvoranschlag 2015: die Steigerung der Finanzkraft der Marktgemeinde Tamsweg gegenüber dem Vorjahr ergibt sich unter anderem aus der positiven Entwicklung der Bundesertragsanteile. Die Steigerung der Bundesertragsanteile vom Jahresvoranschlag 2014 auf 2015 beträgt 3,2 Prozent. Weiters ist anzumerken, dass sich die Steigerung der Finanzkraft positiv auf den Fördersatz aus dem Gemeindeausgleichsfonds (GAF) auswirkt, d. h. im Voranschlagsjahr 2015 wird z. B. für den Straßenbau mindestens ein Fördersatz von 38 Prozent erreicht bzw. genehmigt werden können – das ist ein Prozent mehr als noch 2014.
Positiv festgestellt werden kann, dass sich die betriebliche Standortentwicklung der Marktgemeinde Tamsweg verbessert hat und dies sich wiederum in den Einnahmen der Kommunalsteuer widerspiegelt. Die Gebühren – mit Ausnahme diverser Müllgebühren (diese wurden gar nicht erhöht) – mussten heuer auch nur um die Indexerhöhung angepasst werden. Und: Durch die Umstellung auf das neue Verwaltungsprogramm 'kufgem' wird es möglich, den Verwaltungsablauf ökonomisch abzuwickeln und damit Einsparungen zu erzielen."
Gibt es auch Unsicherheiten bei der Erstellung des Jahresvoranschlages 2015, die Gemeinden einkalkulieren müssen?
GAPPMAYER: "Ein paar Unsicherheiten gibt es immer, davon ist nicht nur Tamsweg betroffen, sondern auch andere Gemeinden.
Großen Schwankungen unterliegen teilweise die durch das Land Salzburg gesetzlich verordneten Transferzahlungen, wie zum Beispiel Sozial- und Behindertenhilfe, Pflegegeld, Jugendwohlfahrt, Berufsschulkostenbeitrag etc. Darüber hinaus sind die Einnahmen aus der Kommunalsteuer sehr vom wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe abhängig. Das kann auch erst am Ende des Jahres festgestellt werden. Die Zahlen betreffend Ertragsanteile und Personalkosten wurden aufgrund von Angaben der Gemeindeabteilung des Landes Salzburg in den Voranschlag aufgenommen. Ich gehe davon aus, dass sich an diesen Angaben nichts ändern wird."
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