Wind entfacht ein feuriges Geplänkel
Eine Gruppe Lungauer Touristiker macht gegen den geplanten Windpark am Aineck mobil.
LUNGAU. Das Duell der Unterschriftenlisten hat offenbar begonnen. Erst buhlten Aineck-Windrad-Befürworter um Signaturen für das Projekt und nun formiert sich eine Gruppe Touristiker, Hoteliers und Wirtschaftstreibende, die mit Vehemenz die von der Samsonwind GmbH geplanten Windräder am Aineck verhindern will. Einige Tausend Unterstützerunterschriften hat man eigenen Angaben nach bereits gesammelt.
Touristiker um die Nächtigungsbilanz besorgt
In erster Linie zeigen sich die Touristiker um ihren Wirtschaftszweig besorgt. Sie fürchten massive Gästezahlen- und Nächtigungsrückgänge, sollte der Windpark tatsächlich entstehen. Der bloße Anblick würde Touristen dazu veranlassen nicht mehr in den Lungau zu kommen, so die einhellige Meinung der Aineck-Windpark-Gegner.
Mehrere Windparks im Lungau befürchtet
Werbefachmann Max Rossberg, der Sprecher der Widerständler: „Die ursprünglichen Pläne gingen von drei nur 70 Metern hohen Windrädern aus. Nun ist man bereits bei 125 Meter Höhe und einem ‚Erntepotential‘ von bis zu 20 Anlagen“, und der Tamsweger wettert weiter: „Die neueste Generation von Windrädern, auch 4. Generation genannt, ist bereits 228 Meter hoch.“
Franz Kok von der Samsonwind GmbH – das wäre die Betreibergesellschaft am Aineck – sind diese Zahlen über 200 Meter Höhe fremd. „Am Aineck sind drei Windräder geplant Diese sollten 126 Meter hoch sein. Mehr wäre aus meteorologischer Sicht unsinnig. Andere Standorte im Lungau als das Aineck sind mir nicht bekannt.“, zeigt sich Kok verwundert. Ein Ansuchen für ein viertes Windrad auf der St. Michaeler Seite des Ainecks liegt Rossberg & Co. schriftlich vor.
Gegner erwarten Wertverlust von Grundstücken
Bezüglich der Wertschöpfung und des finanziellen Ertrags für den Lungau argumentiert Rossberg so: „Die Renditen für Windkraftanlagen sind nur so lange höher, wie man die Einkommensverluste und Grundstückswertverluste bei den einheimischen touristischen Betrieben nicht berücksich-tigt.“ Im Klartext: Würden Windräder gebaut, so könnten die Immobilien- und Grundstückspreise sinken, so die Befürchtung.
„In Sonnenenergie investieren, nicht in die Windkraft!“
Die Windradgegner schlagen vor, anstelle in die Windkraft, in die aus ihrer Sicht weitaus schonendere und sanfte Energieform „Photovoltaik“ – elektrische Energie aus der Sonne – zu investieren, gleichwohl hier die Renditen geringer seien. „Der Lungau als sonnenreichste Region sollte mit der Sonne touristisch werben und nicht mit Wind“, unterstreicht Rossberg und untermauert: „Wind ist der Feind der Skifahrer, der Radler und der Wanderer. Sonne ist seit mehr als 80 Jahren eines der Hauptvermarktungsargumente des Lungaus.“Nach Koks Dafürhalten sollte man erneuerbare Energien nicht gegeneinander ausspielen. Diese sollten sich vielmehr ergänzen.
Kok verweist zudem auf den Masterplan Tourismus Lungau, in welchem die Windkraft verankert ist (Auszüge finden Sie im „Zur Sache“-Kasten). Rossberg dazu: „Der Masterplan ist lediglich ein Sammelsurium von Ideen, deren Machbarkeit und Sinnhaftigkeit erst jetzt überprüft wird. Fakt ist, dass es eindeutig keinen gesellschaftlichen Konsens im Lungau über die Windräder gibt.
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