Unabhängiger mit „Sfaira“

Der „Sterntaler“ zieht im Berchtesgadener Land seine wirtschaftlichen Kreise – nach dessen Vorbild gab nun Liesi Löcker den Denkanstoß eines „Sfaira“ im Lungau. | Foto: Andrea Kocher
  • Der „Sterntaler“ zieht im Berchtesgadener Land seine wirtschaftlichen Kreise – nach dessen Vorbild gab nun Liesi Löcker den Denkanstoß eines „Sfaira“ im Lungau.
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Bei einem Informationsabend am Biohof Sauschneider in St. Margarethen, am Montag letzter Woche, wurde die Idee einer Regionalwährung für den Lungau zum Thema gemacht. Nach Vorbild des „Sterntalers“ im Berchtesgadener Land sollte eine regionale Gutscheinwährung auch in Salzburgs Süden funktionieren.

ST. MARGARETHEN (ako). Die Fakten zum Thema lieferte Finanz-experte Franz Galler. Der Bankkaufmann und Vermögensberater aus Ainring war entscheidend bei der Entwicklung des „Sterntalers“ im Berchtesgadener Land beteiligt. Diese Variante des 2004 eingeführten Gutscheinsystemes im benachbarten Bayern versteht sich als ein Projekt der mittlerweile auf mehrere Geschäftsbereiche gewachsenen sozialen Genossenschaft „RegioStar eG“.

Stärkung der regionalen Wertschöpfung und Kaufkraft
„Eine Regionalwährung ist ein zum Euro ergänzendes Gutscheinsystem, das in der Region zirkulieren soll“, schickt Gastgeberin Liesi Löcker voraus. Die Funktionsweise sei eine andere als die der bekannten Kundenkarten und Bonussysteme. Eine „eigene Lungauer Währung“ zu kreieren, ist Löckers Idee. Der Informationsabend sollte nun ein erster Akzent sein, die Chancen auszuloten. Mut zum Regiogeld machte jedenfalls Franz Galler in seinem Bericht über die Einführung und Entwicklung des „Sterntalers“. Zum Sinn von Regionalwährungen bringt er auf den Punkt: „Geld ist Tausch-, nicht Aufbewahrungsmittel. Hier geht es nicht ums Sparen“. Das heißt: Je mehr Besitzerwechsel, umso besser. Im Fall der „Sterntaler“ – 85.000 sind derzeit im Umlauf, der regionale Umsatz belaufe sich auf rund eine Million – sind dies acht bis zwölf Mal bis zu seinem Rücktausch. „Der ‚Sterntaler‘ läuft also schneller um als der Euro“, weiß Galler aus wissenschaftlichen Begleituntersuchungen.

Soziales und persönliches Zahlungsmittel
Für Löcker sind vor allem auch die „menschlichen Qualitäten“ einer Regionalwährung entscheidend. Sie führe zu neuen Denkweisen im Umgang mit Geld, bei denen das soziale Miteinander von Unternehmern und Verbraucher, das „ehrliche-Geschäfte-machen“ im Vordergrund steht. Diese Verhaltensänderungen würden sich schlussendlich auch positiv auf den Umgang mit dem Euro auswirken, glaubt Löcker.

Wie steht Wirtschaft zu „Sfaira“?
Einen Vorschlag für das alternative Zahlungssystem in der künftigen Biosphärenregion Lungau hat die Bäuerin mit Weitblick ebenfalls parat: „Sfaira“ könnte das Lungauer Gutscheinsystem heißen. Die Kombination aus „Sphäre“ und „faires Wirtschaften“ soll Gleichgesinnte im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung zusammenschweißen. Das Projekt „Sfaira“ hat Liesi Löcker bei der Initiative „Tu was“ eingereicht. Als nächster Schritt soll der Kontakt mit den Unternehmern intensiviert werden. Denn, für den Start der Regionalwährung werden rund vierzig Akzeptanzstellen empfohlen.

Eigenes Reglement definieren
Galler äußerte keine Zweifel, dass ein Regionalwährungssystem auch im Lungau klappen kann. Dafür seien aber engagierte, ehrenamtliche Köpfe an der Spitze ebenso unabdingliche Voraussetzung wie ein konkretes Regelwerk. Klar definiert müssen die Voraussetzungen, die Vorgehensweisen und Ziele sein.

Foto: Andrea Kocher

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