Initiative "Freiraum Naschmarkt"
62 Grad und es wird noch heißer
Während die Initiative "Freiraum Naschmarkt" für natürliche Beschattung kämpft, hält Stadträtin für Stadtplanung Ulli Sima (SPÖ) an einer Halle fest.
WIEN/WIEDEN/MARIAHILF/MARGARETEN. Allmählich ziehen kühlere Temperaturen ins Land, die Causa "Naschmarkt" hingegen bleibt brennheiß. Am 21. August haben Mitglieder der Bürgerinitiative "Freiraum Naschmarkt" 62 Grad am Parkplatz gemessen. Ist eine derartige Hitze im Spätsommer wohl nicht mehr zu erwarten, bleibt die Frage offen, wie es nächsten Sommer auf dem beliebten Marktplatz aussehen wird.
Insbesondere für ältere Personen können diese Temperaturen nämlich zum großen Problem werden, aber nicht nur für diese: „Unsere Infrarot-Messung zeigt, dass der Naschmarktparkplatz ein absoluter Hitze-Hotspot und die Asphaltfläche quasi am Brodeln ist. Selbst die Querung des Platzes wird für ältere Menschen und Kleinkinder zur Herausforderung. Ein Hund musste über den Platz getragen werden", betonte Monika Ferdiny, die Sprecherin der Initiative.
Initiative lehnt bauliche Beschattung ab
Sie fordert eine Entsiegelung der gesamten Fläche, auch des Flohmarkt-Areals und eine Bepflanzung mit großkronigen Bäumen, die für flächendeckende schattige Wege sorgen sollen.
Bauliche Beschattung hingegen werde abgelehnt, da sie im Vergleich zu dichtem Baumschatten zu wenig abkühle, nicht zur CO₂-Minimierung beitrage und auch optisch nicht in die Schutzzone der Boulevardbauten an der Linken Wienzeile passe. So machte die Initiative auch gegen eine Halle auf dem Areal des Bauernmarkts mobil. Ausgeschlossen ist diese aber nicht.
Kaltluftschneise aktivieren
"Die große Hitzeentwicklung auf dem Naschmarktparkplatz ist ein wesentlicher Grund für die umfassende Neugestaltung des Gebiets", gibt Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) auf Anfrage bekannt. Der internationale Realisierungswettbewerb, der Pläne zur Entschärfung der Hitzeinsel entwickeln soll, laufe derzeit auf Hochtouren. Laut Masterplan, der unter anderem auf Grundlage einer Bürgerbeteiligung entwickelt wurde, teilen sich am Parkplatz künftig Grünraum und Flohmarkt die Fläche.
"Dabei soll ein urbaner, begrünter, gut gekühlter und nutzungsoffener Freiraum entstehen, für den im Konzept 58 Prozent der Fläche ganz im Westen einkalkuliert wurden", fährt Sima fort. Durch umfassende Begrünungsmaßnahmen am bisherigen Parkplatz solle die dort verlaufende Kaltluftschneise entlang des Wienflusses aktiviert werden. Neben dem 12.000 Quadratmeter großen Parkplatz wurden zudem weitere 5.000 auf dem sogenannten „Bauernmarkt neu“ und der Erweiterungsfläche in das Projektgebiet integriert. Der Masterplan sieht in diesem Bereich die Möglichkeit einer Bebauung vor, so Sima.
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