Bürgerbeteiligung
Agenda Margareten steht nach vier Jahren vor dem Aus
Nach vier Jahren und mehreren erfolgreich umgesetzten Projekten steht die Agenda Margareten jetzt vor dem Aus.
WIEN/MARGARETEN. Bei dem letzten Steuerungstreffen wurde die Nachricht verkündigt: Die Agenda Margareten läuft mit Ende November 2023 aus. Das Ende sei laut den Grünen für die politischen Vertreter und Vertreterinnen als auch für die anwesenden Vertreter und Vertreterinnen der Agendagruppen völlig überraschend gewesen.
Im Jahr 2019 wurde in der Bezirksvertretung beschlossen, einen Agendaprozess zu starten. Der Prozess wurde vorerst bis Ende 2023 angelegt, mit einer Option auf Verlängerung um ein oder zwei Jahre. "Diese Option hat die Bezirksvorsteherin jedoch im Alleingang abgelehnt", so die Klubobfrau der Grünen, Theresa Schneckenreither. Doch was sind die Gründe für das Aus?
Evaluierung wird gestartet
Die lokale Agenda 21 soll 2025 neu aufgestellt werden. Man möchte 2024 nutzen, um den Prozess auch im Fünften zu evaluieren, erklärt Bezirksrat Klaus Mayer (SPÖ) bei dem Steuerungsgruppentreffen. "Die Ziele der jetzigen Agenda Margareten wurden vor rund sechs Jahren gesetzt, damals war die Welt noch eine andere. Wir haben uns dazu entschieden, die Evaluierung zu machen und dann mit frischem Blick auf das Thema zu schauen", betont Bezirksvorsteherin Silvia Janković (SPÖ).
Das stößt bei den Grünen auf Unverständnis. "Nach zwei Jahren Corona mit sehr schwierigen Bedingungen für Beteiligungsprozesse hat die Agenda mittlerweile sehr viel in Bewegung gesetzt und erfährt auch mehr und mehr Zulauf. Es wäre schade, diese Entwicklung jetzt zu stoppen. Auch wenn der Vertrag formal ausläuft, finden wir es kontraproduktiv, diese sehr positive Entwicklung jetzt abrupt zu stoppen – vor allem, wenn es eine unkomplizierte Möglichkeit der Verlängerung gibt", betont Schneckenreither.
Erfolge der letzten Jahre
In den vergangenen Jahren hat die Agenda zahlreiche Projekte erfolgreich verwirklicht: etwa Büchertauschregale, den Beteiligungsprozess zur Umgestaltung des Hochhausparks oder die Zertifizierung zum Fairtrade-Bezirk. Nun fürchtet man, dass diese Gruppen mit der Auflösung der Agenda auseinanderbrechen. "Als Bezirksvorsteherin stehe ich ihnen wie bisher auch tatkräftig zur Seite und werde sie weiterhin unterstützen bzw. ich werde regelmäßige Besprechungen einführen, um hier einen geregelten Austausch mit den Gruppen weiterhin zu haben", beruhigt Janković.
Des Weiteren erwähnt sie, dass die Partizipation auf neue moderne Beine gestellt werden soll, um besonders vulnerable Gruppen noch mehr abzuholen. Auch das Agenda-Team bedauert das Aus sehr und betont, "wie und ob die Menschen aus den Agenda-Gruppen in Zukunft weiterarbeiten, wird in den nächsten Wochen mit ihnen gemeinsam besprochen".
Mehrüber die Projekte der Agenda Margareten erfahren Sie hier.
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