Mariahilfer Kulturinstitution
35 Jahre zeitgenössische Theaterkunst
Seit 35 Jahren ist das Aktionstheater Ensemble mit ihrer zeitgenössischen Theaterkunst in Mariahilf aktiv.
WIEN/MARIAHILF. „Alles normal“ ist der Titel des aktuellen Stücks von Martin Gruber, dem Gründer und Regisseur des Mariahilfer Aktionstheater Ensembles. Doch gerade für sein bisheriges Schaffen trifft diese Aussage nur bedingt zu. Der in Bregenz geborene Gruber, fühlte sich schon sehr früh zum Theater hingezogen, was zur Folge hatte, dass er in jungen Jahren seine Heimat verließ und im Landestheater Innsbruck eine Schauspielausbildung absolvierte.
„Ich war schon damals ein junger Wilder“, schmunzelt Gruber, wenn er an die Anfänge seiner Karriere zurückdenkt. Klarerweise waren die Klassiker der Beginn für alles, was noch kommen sollte. Doch in welche Richtung sich seine Kunst schlussendlich entwickeln wird, war damals vorerst kein Thema.
Vom Schauspieler zum Regisseur
Anfänglich selbst als Mime tätig, galt sein Interesse schon sehr bald der Inszenierung von Bühnenstücken. „Mein Ansatz zur Schauspielerei entwickelte sich in den Jahren immer mehr in eine Richtung, welche aktuelle Gegenwartsthemen widerspiegeln“, sinniert Gruber. Geschehen, die die Menschen bewegen und oftmals nur am Rande wahrgenommen werden, inszeniert er mit Deutlichkeit und vielleicht ein wenig Sarkasmus, dabei jedoch nie das Wesentliche aus den Augen verlierend.
Als er 1989 das Aktionstheater Ensemble gründete, kam seine Tätigkeit als Regisseur seiner eigenen Stücke erst so richtig zum Tragen. „Diese entstehen aus der Diskussion mit meinen Protagonisten, wir tüfteln also gemeinsam daran und daraus entwickeln sich die jeweiligen Inhalte, in denen wir versuchen, mit Konventionen zu brechen und das Publikum dazu einladen, die Komfortzone zu verlassen“, sagt Gruber. Freilich folgt alles einem Skript, Improvisation im Rahmen ist durchaus möglich, die Dialoge jedoch sehr wohl verbindlich.
Wichtige Nähe zum Publikum
Das Ensemble zählt zur sogenannten freien Theaterkunst, die manchmal auch als experimentelle Avantgarde bezeichnet wird. Gruber verwehrt sich allerdings dieser Bezeichnung. Da hält er es viel lieber mit Begriffen wie Theater „pur“ oder „jetzt“. Er möchte mit seinen Inszenierungen das Publikum abholen und mit ihm auf emotionaler Ebene kommunizieren, durch Geschichten, die die Menschen bewegen und interessieren.
„Die Nähe zum Publikum ist wesentlich und bei einer Kapazität von bis zu 200 Besuchern ist die Truppe in der Lage, die Performance so nah wie möglich darzustellen“, betont Gruber. Dranbleiben, das Bewusstsein der Besucher für das Wesentliche zu schärfen und mit der Thematik die Reflexion auf das Gegenwärtige zu lenken, sind seine Ziele. Den Anspruch, das Theater pur zu erleben, charakterisiert das Aktionstheater Ensemble wohl am treffendsten.
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