Linke Wienzeile
Verkehrschaos kommt ab September
Laut der Wirtschaftskammer Wien wird der Bau des Radwegs an der Linken Wienzeile zur Verkehrsfalle.
MARIAHILF. Das Projekt Lückenschluss des Wiener Radwegenetzes an der Linken Wienzeile führte bereits in der Planungsphase zu hitzigen Diskussionen. Wie die bz berichtete, wurde von Anrainern besonders der Wegfall von mehr als 60 Parkplätzen kritisiert und auch das Verkleinern der Gastgärten im Raum des Naschmarkts stieß auf wenig Verständnis.
Auch in der Bezirkspolitik Mariahilf keimten Widerstände zum geplanten Radweg auf. Die von der Stadt Wien durchgeführte Bürgerbeteiligung wurde mit gemischten Gefühlen betrachtet und von einigen Fraktionen, darunter FPÖ, ÖVP und Neos, als sogenannte "Farce" bezeichnet.
Doch trotz umfassendem Gegenwind startet das Bauprojekt nun in ungefähr zwei Wochen. Von September bis Mitte Dezember wird die gesamte Fahrbahn saniert und gleichzeitig der Radweg angelegt. Währenddessen wird es zu einer einseitigen Fahrbahnsperre und somit zu einer Spurverengung kommen, die nun erneut starke Kritikpunkte aufbringt.
Kommt das Verkehrschaos?
Laut Berechnungen der Wirtschaftskammer Wien wird es während des Baus an Werktagen zu Staus von über acht Stunden kommen. "Das ist Irrsinn, das ist vor allem mutwillige Schikane. Ein Machtwort von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wäre ein Gebot der Stunde", so ÖVP-Wien Verkehrssprecher Manfred Juraczka.
Um das Chaos im Vorfeld zu verhindern, wird ab sofort von der Stadt Wien im Bereich des Naschmarkts auf die bevorstehende Bauphase aufmerksam gemacht. Mit Promotern werden Flyer an Autofahrer und Fußgänger verteilt, die auf andere Routen und Parkmöglichkeiten hinweisen. Zusätzlich sind große Hinweistafeln an beiden Enden der Straße angebracht worden. Sie sollen ebenso auf die kommende Baustelle verweisen. Ziel: Möglichst viele Autofahrer während der Bauphase von der Straße fernzuhalten.
Tumult birgt Vorteile
"Auch wenn das Projekt hart umstritten ist, es startet und das Nadelöhr wird für Probleme sorgen. Doch vielleicht werden die Anrainer durch den Tumult noch mehr darauf aufmerksam, sich ernsthafte Gedanken über Ausweichrouten zu machen", überlegt Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ).
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