Von der Jazzgitarre zum Theater
Gernot Plass ist neuer Leiter des Theater an der Gumpendorfer Straße
MARIAHILF. Vergangene Woche hat für den Musiker und Regisseur Gernot Plass seine erste Saison in der künstlerischen Leitung des Theater an der Gumpendorfer Straße (dasTAG) begonnen.
Schon in den letzten Jahren prägte der 47-Jährige das Theater mit seinen Neuinterpretationen alter Klassiker maßgeblich. Dabei sind weder Schillers "Die Räuber", Kafkas "Der Prozess" noch Shakespeares Königsdramen vor ihm sicher.
Klassiker als Oldtimer
"Die alten Stücke haben immer noch eine Botschaft", sagt Plass, "auch wenn sie unter dem nicht mehr zeitgemäßen Text verlorengeht." Er vergleicht das mit einem Oldtimer: "Unter der Haube schlummert noch ein Motor, nur das Chassis trennt uns davon." Mit seinen "Restaurierungen" fährt Plass seit Jahren gut, von einer strikten Linie für die nächste Saison hält er aber nichts. "Ich bin diesen typischen dramaturgischen Überschriften gegenüber skeptisch. Das sind meist Plattitüden, in die du alles hineinbiegen kannst", meint er.
Der Werdegang von Gernot Plass ist keine klassische Theaterkarriere: Nachdem er Jazzgitarre studiert hatte, verbrachte er seine frühen Zwanzigerjahre in einer Yogagruppe und reiste nach Indien, bis er über die Bühnenmusik seinen Weg zum Schauspiel und zur Regie fand. "Ich war immer schon ein Sucher und bin immer noch einer", sagt Plass.
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