Die Gruft
Weihnachtsfest für obdachlose Menschen
Jedes Jahr veranstaltet Sabine Hanauer in der Gruft ein Weihnachtsfest für obdachlose Menschen.
WIEN/MARIAHILF. Jedes Jahr stellt die BezirksZeitung einen Weihnachtsengel im Bezirk vor, der am Heiligen Abend für andere Menschen da ist. Diesmal ist das Sabine Hanauer, die Teamleiterin der Sozialarbeit in der Gruft (6., Barnabitengasse 12a). Denn die ehemalige Kindergärtnerin veranstaltet jedes Jahr am 24. Dezember ein Weihnachtsfest für obdachlose und bedürftige Menschen, die sonst niemand anderen haben, mit dem sie feiern können.
"Es gibt so viele Menschen, die zu Weihnachten einen Ort brauchen, weil sie sonst alleine sind", erklärt Hanauer die Motivation hinter ihrer Arbeit. Sie ist seit insgesamt sechs Jahren – seit dem Abschluss ihres FH-Studiums in Sozialer Arbeit – hauptberuflich in der Gruft tätig.
Die Vorfreude ist groß
Unterstützt wird sie hierbei von einem kleinen Team von freiwilligen Helfern. "Wir#%stellen einen eigenen Weihnachtsbaum auf, den wir gemeinsam schmücken und wir kochen ein üppiges Abendessen für unsere Klienten mit Lebensmitteln, die wir von Spendern bekommen haben", schildert Hanauer. "Wir haben ein Ehepaar, das seit Jahren immer einen Kartoffelsalat vorbereitet." Eine Band sorgt für die musikalische#%Untermalung. Und wie bei jeder richtigen Weihnachtsfeier gibt es auch in der Gruft am 24. Dezember Weihnachtsgeschenke für die Gäste.
"Das sind Spenden, die wir davor zu Geschenkboxen zusammenstellen", erläutert die Teamleiterin. "Es ist jedes Jahr eine sehr nette Stimmung." Das zeigt sich auch durch die Vorfreude, die regelmäßige Besucher des Fests und Klienten der Gruft schon Wochen davor verspüren, wenn sie die Teamleiterin fragen, ob sie auch dieses Jahr wieder teilnehmen dürfen.
Niemand geht hier leer aus
"Es ist total schön zu sehen, was das bei den Leuten auslöst. Für uns ist es nur eine Kleinigkeit, aber für die Menschen, die wir beschenken oder zu unserer Feier einladen, macht man dadurch so eine große Freude", strahlt Hanauer. Man merkt, dass sie das gebraucht haben und glücklich sind, nicht alleine zu sein." Aufgrund der Pandemie musste die Anzahl der Teilnehmer dieses Jahr jedoch beschränkt werden. "Wir sind dazu ausgewichen, eine Liste zu machen, über die man sich anmelden kann. Wenn die voll ist, bereiten wir trotzdem kleine Geschenke für die Menschen vor, die nicht zur Feier kommen können", erklärt die Teamleiterin.
Denn eines ist bei der Gruft klar: Niemand geht hier leer aus. Deswegen ist Sabine Hanauer zu Weihnachten auch mit ihrem Team und dem Streetwork-Bus unterwegs und verteilt Geschenke an die Klienten, die auf der Straße schlafen und nicht zum Fest kommen können.
Zur Sache: Die Gruft in der Barnabitengasse 12a ist eine Einrichtung der Caritas für obdachlose Menschen. Hier finden Betroffene rund um die Uhr einen sicheren Zufluchtsort, wo sie warmes Essen, einen Platz zum Schlafen und Duschen sowie saubere Kleidung bekommen. Das Tageszentrum hat täglich von 7.30 bis 21 Uhr geöffnet, die Notschlafstelle täglich von 21 bis 7.30 Uhr. Infos: 01/587 87 54 oder auf www.gruft.at
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