Grüne Mariahilf
Didi Oberklammer übernimmt Klubleitung
Dietlinde Oberklammer ist neue Klubobfrau der Grünen Mariahilf. Im Gespräch mit der bz erzählt sie über ihren politischen Werdegang.
Frau Oberklammer, wie hat sich Ihr Interesse an Politik entwickelt? Warum haben Sie sich gerade für die Grünen entschieden?
DIETLINDE OBERKLAMMER: Ich komme aus Waidhofen an der Ybbs, also aus einer Gegend, die nicht gerade Grünes Kernland ist. Ich habe früh gemerkt, dass ich politisch anderer Ansicht bin als viele meiner Verwandten und Bekannten. Als ich dann in Wien studiert habe, bin ich mit Grüner Politik in Berührung gekommen, und mich haben deren Themen, unter anderem Studieren für Alle, egal mit welchem sozialen oder finanziellen Background, oder der Kampf gegen den Klimawandel, sehr angesprochen. Ich wurde in der ÖH bei den Grünen und alternativen Studenten (GRAS) aktiv und durfte diese 2019 auch im ÖH-Wahlkampf als eine der beiden Spitzenkandidatinnen vertreten. Im gleichen Jahr habe ich auch bei den Grünen Mariahilf angedockt und freue mich jetzt wahnsinnig darauf, Verantwortung zu übernehmen und Mariahilf mitgestalten zu dürfen.
Was bedeutet für Sie politisch aktiv zu sein?
Politisch aktiv bin ich vor allem, weil ich keine stille Zuschauerin sein möchte. Ich möchte gesellschaftliche Themen aufgreifen und bestmöglich umsetzten, denn Veränderung passiert nur, wenn man sich dafür einsetzt. Und ich brenne für eine zukunftsfähige Welt, in der es darum geht, den Klimawandel zu bekämpfen, faire Bedingungen für alle Menschen zu schaffen und Gleichberechtigung zu erzielen.
Was bedeutet für Sie der Titel Klubobfrau?
Generell halte ich nichts von Titeln. Ein Klubobmensch ist nur dann stark und erfolgreich, wenn er auch eine starke Bezirksorganisation hinter sich hat - und diese habe ich. Ich freue mich riesig, dass mir die Grünen Mariahilf das Vertrauen geschenkt haben, sie zu vertreten.
Welche Ziele setzen Sie sich als solche?
Im Vordergrund steht für mich nicht nur der Zusammenhalt des Grünen Klubs, sondern der gesamten Grünen Bezirksorganisation, denn nur gemeinsam können wir unsere Visionen und Ideen, basierend auf den Anliegen der Mariahilfer, umsetzen. Ebenso sehe ich mich als Bindeglied zwischen den Grünen Mariahilf und der Bezirksvertretung. Wichtig ist mir, dass wir gemeinsam an einer progressiven Bezirkspolitik arbeiten - auch, wenn manche Projekte kontrovers diskutiert werden.
Welchen Projekten werden Sie sich in den nächsten Jahren verstärkt widmen?
Als Bezirksrätin ist mir der öffentliche Raum, die Gestaltung des Bezirks, enorm wichtig. Dieser ist für alle da und soll als solcher auch gesehen werden. Dazu braucht es progressive Ideen und Visionen. Mein absolutes Herzensprojekt jedoch: der Naschmarkt. Ich liebe den Naschmarkt. Da gibt es so viel Leben und Austausch - etwas, das ich auch auf der massiven Betonplatte bei der Kettenbrückengasse, dem Naschmarktparkplatz, sehen will. Ich möchte dort junge Menschen beim Picknicken sehen. Großeltern, die ihren Enkelkindern beim Radfahrlernen zuschauen. Ich will Menschen sehen, die den öffentlichen Raum genießen.
Womit beschäftigen Sie sich neben Ihrer politischen Tätigkeit?
Ich habe 2017 mein BWL-Studium an der WU abgeschlossen. Nach eineinhalb Jahren im Berufsleben war für mich aber klar, dass mein Bildungsweg noch nicht zu Ende ist und ich habe mit dem berufsbegleitenden Masterstudium Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement in Krems begonnen. Dieses habe ich diesen September virtuell - quasi in meinem Wohnzimmer - abgeschlossen. Hauptberuflich bin ich im Bereich der Event- und Projektkoordination tätig und darf mich dabei mit Themen der Stadtentwicklung beschäftigen. Deshalb freue ich mich auch besonders auf die Arbeit zur Bezirksentwicklung und -gestaltung in der Bezirksvertretung Mariahilf. Besonders der öffentliche Raum ist mir ein großes Anliegen. Dieser bedarf unbedingt einer Neudefinition.
Haben Sie neben Ihren Tätigkeiten auch noch private Aktivitäten?
Natürlich, meine Freizeit verbringe ich am liebsten im Freien. Egal ob zu Fuß, am Fahrrad oder auf den Ski, egal ob in der Stadt oder am Berg. Aber jedenfalls draußen an der frischen Luft.
Zum Abschluss: Corona wird die Festivitäten um Weihnachten und Silvester verändern. Wie begehen Sie diese Tage?
Das steht zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas in den Sternen. Definitiv anders als die Jahre davor. Große Familienfeiern und das jährliche Beisammensein über Silvester mit Freundinnen und Freunden in einer Berghütte wird es wohl heuer leider nicht geben.
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