Getreidemarkt: Kein Stau in Sicht
Der Umbau des Getreidemarkts hat für große Aufregung gesorgt. Der prognostizierte Stau ist bisher aber ausgeblieben.
MARIAHILF/NEUBAU. Mit Kampagnen mit Slogans wie "Stau nach Plan", Protestvideos und -homepage inklusive, und Ähnlichem wurde gegen den Umbau des Getreidemarkts mobilisiert. Seit vergangener Woche ist die Baustelle weg, die neuen Fahrradspuren sowie Zebrastreifen da. Aber wo ist nun das prognostizierte Verkehrschaos?
Es ist ausgeblieben. Trotz Spurverringerung und breiter Fahrradwege zeigt sich beim bz-Lokalaugenschein kein Stau. Natürlich: Wer im Morgenverkehr vom Landesgericht kommend am MuseumsQuartier vorbei in Richtung Naschmarkt fährt, wird vor allem im Abschnitt von der Josefstädter Straße am Volkstheater vorbei oft nur zäh vorankommen. Dass das vor dem Umbau anders gewesen sei, kann wohl niemand guten Gewissens behaupten.
Ein Erschwernis für Autofahrer dürften vor allem die geänderten Abbiegespuren in diese Richtung sein. Viele würden zu spät merken, dass die ganz linke Spur auf Höhe der Mariahilfer Straße den Linksabbiegern, die über die Babenbergerstraße in Richtung Ring fahren, vorbehalten ist. Deshalb würden sie sich zu spät in jene Spuren einordnen, die weiter geradeaus in Richtung Secession gehen, was zu Behinderungen und kleineren Verzögerungen auf Höhe des MuseumsQuartiers führe, wie Autofahrer Thomas S. seine Beo-bachtungen schildert.
Alles fließt
Aber spätestens wenn man diese Kreuzung passiert hat, fließt der Verkehr ohne Behinderung bis zur Linken Wienzeile hinunter. Und damit genug zum motorisierten Verkehr, denn der Umbau hat vor allem für Fußgänger und Radfahrer enorme Verbesserungen gebracht. Einerseits gibt es nun endlich einen Zebrastreifen auf Höhe der TU, der augenscheinlich dringend nötig war, denn er wird stark frequentiert. Und andererseits die baulich getrennten, breiten Radwege in beide Richtungen: "Darauf habe ich schon lange gewartet", kommentiert ein vorbeifahrender Radler die neuen Wege. Einziger Makel: Vom Karlsplatz kommend, müssen Radfahrer noch einen kleinen Umweg nehmen, um auf die Radspur, die bei der Gauermanngasse beginnt, zu gelangen.
Umweg über Schillerplatz
Denn das kleine Stück rechts an der Secession vorbei den Getreidemarkt hinauf ist weiterhin nur den Autofahrern vorbehalten. Das bedeutet für Radfahrer, dass sie beim Café Museum die Straße überqueren, in die Nibelungengasse, über den Schillerplatz und erst dann nach links durch die Gauermanngasse auf den neuen Radweg den Getreidemarkt hinauf in Richtung Neubau und Josefstadt fahren können. Bis jetzt bringt der Umbau also definitiv mehr Sicherheit als Stau auf die Straße. Ob die ganze Aufregung notwendig war, sei dahingestellt.
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