Lawrence Weiner-Denkmal am Haus des Meeres: Demo für Erhalt

Rund 70 Personen protestierten am Montag gegen die Zerstörung des Weiner-Denkmals am Haus des Meeres.
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MARIAHILF. "Lawrence Weiner weint" – unter diesem Motto versammelten sich am Montagvormittag rund 70 Menschen am Fritz-Grünbaum-Platz vor dem Haus des Meeres, um gegen die Abtragung des bekannten Schriftzugs "Zerschmettert in Stücke (im Frieden der Nacht) zu protestieren. Das Denkmal des Künstlers Lawrence Weiner ist seit 1991 auf dem ehemaligen Flakturm im Esterházypark angebracht und wird in Wien gerne in einem Atemzug mit dem NS-Faschismus bzw. der Reichskristallnacht genannt.

Inwiefern diese Interpretation zulässig ist und ob Lawrence Weiner überhaupt weinen würde, ist jedoch fraglich. In einem Interview mit dem Online-Magazin "AnOther" sagte der Künstler im Jahr 2012: "That piece had nothing to do with Kristallnacht. It was to do with the fact that listening to smashing bottles in a major city such as Vienna takes on a very different tone in the middle of the night." Demnach sei es dem Künstler nicht vorrangig um die Reichskristallnacht gegangen, sondern um zerschmetterte Flaschen. Im Interview sagt Weiner weiters: "Jede Kunst muss universell sein." An diesem Aspekt der Geschichte hängt sich auch die Mariahilfer FPÖ an: “Der gesamte Wirbel den einige Grüne und selbsternannte Kunstexperten rund um den Schriftzug machen ist entbehrlich, denn Lawrence Weiner hat mit seinen Schriftzug eine zerschellende Flasche Whisky und nicht den Krieg oder Faschismus gemeint!", sagt etwa Leo Kohlbauer (FPÖ). 

Online-Petition für Erhalt

Der Demo geht eine Online-Petition auf mein.aufstehen.at voraus. Bisher haben rund 2.700 Menschen für den Erhalt des Weiner-Denkmals unterschrieben. Initiiert wurde die Kampagne von der angehenden Kunsthistorikerin Elisa Mirbach-Eder und der Jus-Studentin Marietheres Potucek. "Wir fordern, dass diesem Werk mit Respekt, Würde und Verantwortung begegnet wird. Wir fordern daher, dass dieses bedeutende Mahnmal erhalten bleibt und durch den Ausbau nicht zerstört wird", sagen Potucek und Mirbach-Eder. Was die tiefere Bedeutung des Schriftszugs angeht, sagt Mirbach-Eder: "Wir stellen den Künstler nicht in Frage. Aber der Schriftzug wurde dennoch in dieser belasteten Stadt auf dieses NS-belastete Gebäude gemalt. Das schöne an Kunst ist, dass sie in viele Richtungen interpretierbar ist." Damit eben auch in Richtung Faschismus. 

Verbauung soll nicht unwidersprochen bleiben

"Smashed to pieces in the still of the night! Wer konnte je ahnen, dass dieses Zitat von Lawrence Wiener seine Kunst betreffen wird", sagte Marietheres Potucek am Montag. Die Kunst werde allerdings nicht im Frieden der Nacht zerschmettert, sondern am hellichten Tag und vor unseren Augen. "Wir empfinden es als große Ungerechtigkeit, ein Kunstwerk dieser Dimensionen einfach verschwinden zu lassen", so Potucek weiter. Das sei nichts weniger als ein Ausdruck mangelnden Kultur- und Geschichtsbewusstseins. Deswegen dürfe die Verbauung des Kunstwerks nicht unwidersprochen bleiben. 

"Der Künstler gab zur Mahnung, das Werk seiner natürlichen Vergänglichkeit zu überlassen", so Elisa Mirbach-Eder am Montag. Das Kunstwerk wurde allerdings bereits sukzessive zerstört, wie zum Beispiel mit dem Einschnitt eines Fensters darüber. "Mit einer beispiellosen Ignoranz des geistigen Eigentums von Lawrence Wiener wurde kontinuierlich an allen Ecken und Enden zerstört", sagt die Studentin. 

Erst im Jahr 2015 wurde das Haus des Meeres Eigentümer des Flakturms. Die Stadt Wien verpflichtete sich eigentlich damals zum Erhalt des Denkmals. Der Umbau beim Haus des Meeres beginnt bereits im Frühjahr. Dann könnte das Weiner-Denkmal für immer zerstört werden. Potucek und Mirbach-Eder wollen davor die Unterschriftenliste an Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny übergeben. 

Lawrence Weiner will Kunstwerk weghaben

Was sagt man im 6. Bezirk zur Causa? Bezirksvorsteher Markus Rumelhart bedauert die Entscheidung des Künstlers, das Denkmal zu entfernen. Eine Entscheidung, die er nicht beeinflussen kann und stellt auch fest: „Das Haus des Meeres wollte das Denkmal erhalten, das lehnte leider der Künstler ab.“ Weiner selbst habe gegenüber dem Haus des Meeres schon vor den Umbauplänen mitgeteilt, dass er das Kunstwerk weghaben möchte, so Haus des Meeres-Geschäftsführer Hans Köppen zur APA. Die Idee sei nicht vom Haus des Meeres ausgegangen. "Weil das Kunstwerk bereits seit Jahren sukzessive zerstört wird", entgegnet Elisa Mirbach-Eder. Da dürfe man sich nicht wundern, wenn es dem Künstler auch einmal reicht. Der hätte ja ausdrücklich gesagt: Das Kunstwerk solle nicht verändert werden und seinem natürlichen Verwitterungsprozess preisgegeben werden. 

Die Übermalung von "Smashed to pieces (at the still of the night)" scheint nun dennoch fix. Das hätte man mit der Galerie Winter, die Weiner in Wien vertritt, auch schon so ausgemacht, heißt es aus dem Haus des Meeres. Eine ausführliche Stellungnahme der Geschäftsführung ist hier zu lesen

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