Mein Weg am Alpe-Adria-Trail
Etappe 18, 19 & 20: Nicht immer läuft alles nach Plan...
Etappe 17 und 18 waren wie befürchtet ein Totalausfall. Rund um Arriach ging gar nichts - auch kein Ersatzweg! Da wurden Häuser und Straßen weggeschwemmt, Muren sind abgegangen und auch heute ist der Ort noch in katastrophaler Lage. Dort hatten wir wirklich nichts verloren! Den Samstag hatten wir also ungeplant frei, was ja auch irgendwie cool war, denn so hatten wir einen ganzen Tag mit meiner Mama und den Schwiegereltern. Wir waren mit ihnen in Ossiach, haben getratscht, gegessen, getrunken und die Zeit zusammen genossen. Manchmal sind Planänderungen gar nicht so schlecht... 🤗
E 18: Ersatzetappe Kanzelbahn Annenheim - Gerlitzen Alpe
Gesamtzeit: weiß ich nicht mehr
Gehzeit: 2:30
Kilometer: 11,7
Bergauf: 710 Hm
Bergab: 260 Hm
Ich wollte auf keinen Fall noch eine ganze Etappe ausfallen lassen. Ich weiß, es war höhere Gewalt, aber wir könnten ja einen anderen Weg gehen, denn wir mussten irgendwie auf die Gerlitzen Alpe. Dort war unsere Übernachtung gebucht und auch Start der Etappe 19, die wiederum freigegeben war. Wenn es schon nicht von Arriach aus geht, dann eben von der anderen Seite. So sind wir mit dem Auto zur Kanzelbahn nach Annenheim gefahren. Wir hatten Nala mit und sind mit der Gondel raufgefahren. Theoretisch könnte man von der Endstation der Kanzelbahn mit dem Sessellift weiterfahren zum Gerlitzen Gipfelhaus. Aber nicht mit einem Hund wie Nala, die da unmöglich sitzenbleiben würde und nicht mit mir, die ja zumindest einen Ersatzweg gehen will, denn noch einen gezwungenen Ruhetag will ich nicht.
Mir war irgendwie flau im Magen, wahrscheinlich von der Hitze beim Anstellen bei der Gondel und vielleicht auch von der Fahrt und der stickigen Luft. 🤢 Endlich raus aus der Gondel, sind Bertl, Nala und ich zu Fuß von der Endstation über einige Wanderwege bis zum Gipfel gegangen. Leider mussten wir einige Umwege machen, um den Rindern auszuweichen, denn mit Nala möchte ich denen nicht zu Nahe kommen. Es war heiß und wir gingen viel in der Sonne, viel bergauf, viel über Forststraßen... Nala wollte schon von Anfang an nicht richtig gehen, sie hasst die Hitze - und heute vermutlich auch uns! 🙈 Endlich beim Gerlitzen Gipfelhaus auf 1.911m Seehöhe angekommen, haben wir unser wirklich hübsches Zimmer bezogen. Nala ist gleich mal unter`s Bett gekrochen, damit wir sie nicht finden und sie ja keinen Schritt mehr machen muss. 😅
Nach einer ausgiebigen Dusche und einem kalten Getränk sind wir nochmals 150 Höhenmeter runter ins wunderschöne „Feuerberg Mountain Resort“, wo wir meine Mutter und die Schwiegereltern auf einen Kaffee getroffen haben.
Abends sind wir von dort wieder rauf zum Gipfelhaus und haben GANZ ALLEINE dort gegessen und auch geschlafen - wir waren die einzigen Gäste am Berg! Wie cool! 😎
E 19: Gerlitzen Alpe - Ossiach
Gesamtzeit: 5:30
Gehzeit: 3:53 (angegeben: 5:45)
Kilometer: 18,3
Bergauf: 120 Hm
Bergab: 1.520 Hm
Wenn man schon am Berg ist, dann muss man sich den Sonnenaufgang anschauen. So will es das Gesetz - oder ich, was fast das gleiche ist! 🤣
Also sind wir um 4.50 Uhr aufgestanden und rausgegangen. Wir waren noch immer ganz alleine am Berg. Um 5.16 Uhr ging die Sonne auf und es war wirklich filmreif da oben. Einfach wunderschön und ein tolles Erlebnis. 🌄
Nach zig Fotos haben wir uns nochmals hingelegt. Wir hatten Glück, denn jetzt hatte es zu regnen begonnen. Gegen 8.30 Uhr sind wir nach dem Frühstück und glücklicherweise auch nach dem Regen losgezogen. Ein Tag mit vielen Abwärtsmetern stand bevor.
Vorbei am „Feuerberg Mountain Resort“ ging es runter durch den Wald. Es war ein Hürdenlauf, denn auch wenn diese Etappe wieder freigegeben wurde, die Unwetter haben auch hier viel Schaden angerichtet.
Bäume lagen entwurzelt kreuz und quer im Wald - teilweise mit riesigen Wurzelballen. Es war schwer, dort vorbeizukommen. Wir mussten großräumig ausweichen, größere Umwege machen und das war ziemlich mühsam. 😰
Später mussten wir wieder mal am Weg stehenden Kühen ausweichen und haben auch hier eine etwas anstrengende Route gewählt. Wir gingen meist bergab bis nach Steindorf am Ossiacher See, wo wir endlich Rast machten. Nala war schon wieder ganz schön müde, denn auch heute war es heißer als vorhergesagt. Nach der kurzen Pause ging es weiter durch das Bleistätter Moor. Danach wieder hoch in den Wald und runter nach Ossiach.
Bertl und Nala sind sofort in den See gegangen. Ich war zu faul und bin nur mit den Füßen rein. Beim schönen Seewirt haben wir wieder die Schwiegas und meine Mam getroffen. Leider musste ich mich von meinen 2 Liebsten verabschieden, denn Nala und Bertl mussten die Heimreise antreten. Nala seh ich erst wieder, wenn ich zuhause bin 😪 und Bertl kommt Gott sei Dank am 9. Juli wieder, wo er mich dann für 1 Woche begleiten wird. 🥰
Als die beiden weg waren, sind wir ins Zimmer gegangen. Ich hab mich gleich bei meiner Mam einquartiert. Wir sind noch gemeinsam am Balkon bei den Schwiegas gesessen, haben Spritzer getrunken und gequatscht. Mit einem herrlichen Abendessen beim Seewirt auf einem tollen Tisch direkt neben dem Wasser endete dieser Tag, der auch ein ganz besonderer war, denn ich hab nun mehr als die Hälfte der Etappen geschafft! 🥳💪
E 20: Ossiach - Velden
Gesamtzeit: 6:20
Gehzeit: 4:36 (angegeben: 6:00)
Kilometer: 20,6
Bergauf: 570 Hm
Bergab: 620 Hm
Eigentlich hab ich mich auf diese Etappe gefreut, weil ich dachte, sie sei eher einfach, aber als ich beim Streckenprofil den Anstieg gleich am Anfang durch den Schluchtweg sah, war ich dann doch ziemlich enttäuscht. 🙄
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Mutti, Gerti und Bertl senior - meinen Schwiegereltern - machte ich mich auf den Weg. Der Abschied fiel schwer, denn nun war ich wieder 5 Tage alleine. Von Ossiach führte der Weg Richtung Rappitsch und dann den steilen Schluchtweg hinauf durch den Wald. Es hat in der Nacht geregnet und das Wetter war auch für heute sehr unbeständig angesagt. Der Anstieg war wirklich gnadenlos, es war dunstig, rutschig und man musste oft hohe Schritte machen, was mit meinem „dezenten“ Rucksack sehr mühsam und anstrengend war. 🥵 Ich quetschte mich teilweise durch die Felsen und war sehr froh, als ich oben beim Tauernteich rauskam.
Weiter ging es in den waldigen Ossiacher Tauern - logisch - viel durch den Wald bis nach Oberdorf, weiter durch den Wald zur Ruine Hohenwart und nochmals weiter durch den Wald bis Oberjeserz, vorbei am schönen Privatsee Saissersee in Göriach und über Kranzlhofen nach Velden. Ich mochte die lange Strecke durch den Wald nicht und hab mich gelangweilt. Ich hab Kunststücke mit meinen Trekkingstöcken geübt und mich fast selbst damit erschlagen. Also mein Talent hält sich in Grenzen. 😅
In Velden angekommen, ging ich gleich mal zum Wörthersee runter. Am Seecorso aß ich Spaghetti Carbonara im „Il Lago“. Dort hab ich reingepasst wie die „Faust auf`s Auge“... 😂 Verschwitzt und mit meinen Wanderklamotten mitten im „Monte Carlo“ von Kärnten. Aber es war mir egal, ich hatte Hunger und ich hab mir das verdient. Danach bin ich in mein Hotel gegangen, was nochmals 1,3 Kilometer entfernt war. Ich wollte noch in den Pool, aber es hat zu regnen begonnen und es schaut wieder mal nach Gewitter aus. Aber ich möchte mich keineswegs beschweren, denn bis dato hab ich es noch immer vor den Gewittern ans Etappenende geschafft und dafür bin ich wirklich sehr, sehr dankbar! 🙏
Mal schauen, wie sich das Wetter noch so entwickelt jetzt am Abend. Natürlich würde ich schon noch gerne am See unten zu Abend essen...
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