Höchster Zuspruch beim Referendum 1994
Draßburg ist die EU-Gemeinde Österreichs
Höchster Zuspruch und höchste Wahlbeteiligung beim Referendum zum EU-Beitritt 1994 in Draßburg
DRASSBURG. Als am 12. Juni 1994 in Österreich eine Volksabstimmung über den Beitritt zur Europäischen Union abgehalten wurde, wurde der Gemeinde Draßburg eine ganz besondere Rolle zuteil. Denn mit 86,47 Prozent war die Zustimmung zum EU-Beitritt größer als in allen anderen österreichischen Gemeinden.
„Waren überrascht“
„Über diesen Zuspruch waren wir damals selbst überrascht“, erinnert sich der damals amtierende Bürgermeister Alfred Wukovits zurück, obgleich vor 25 Jahren auch in der SPÖ-Gemeinde Draßburg ordentlich die Werbetrommel gerührt wurde: „Natürlich haben wir den Leuten gesagt, sie sollen wählen gehen und für den Beitritt stimmen“, erinnert sich der heute 82-jährige Ortschef a.D. zurück.
„EU: positive Sache“
Für die eigene Gemeinde hätte er sich mehr Vorteile durch den Beitritt gewünscht, allgemein hält er die EU jedoch für positiv. Zum einen, weil sie ein großes Friedensprojekt ist, zum anderen, weil das Burgenland gefördert wurde. „Große Betriebe haben Profit gemacht, aber auch Arbeitsplätze wurden geschaffen“, erzählt der Altbürgermeister.
Großes Fest im Ort
Besonders in Erinnerung blieb Wukovits ein Fest, das in Draßburg abgehalten wurde. Dort waren unter anderem Pirzio-Biroli von der EU-Kommission und der damalige Landeshauptmann Karl Stix zu Gast. „Die ganze Draßburger Bevölkerung war auf den Beinen. Da war schon was los“, so der Altbürgermeister. Bestens in Erinnerung ist dieses Event auch seinem Nachfolger, dem jetzigen LR Christian Illedits. Die damalige Wahl und die folgenden Ereignisse weckten sein europäisches Engagement. „Karl Stix bezeichnete das Burgenland damals als das europäischste aller Länder“, erinnert sich Illedits zurück.
Europagemeinde Draßburg
Als eine seiner ersten Handlungen als Ortschef wurde Draßburg – basierend auf diesem Top-Ergebnis – 1998 Europagemeinde. Heute erinnert noch vieles in Draßburg an die Abstimmung vor 25 Jahren. Park und Brunnen im Ort erinnern an das „europareife“ Verhalten. „Viele Projekte in Draßburg, wie z.B. Investitionen in die Bildung, Neugestaltung des Hauptplatzes, die Errichtung des Generations- u. Vereinshauses oder die Installierung eines Naturlehrpfades wären ohne Finanzspritzen der EU nicht möglich gewesen“, erzählt Christian Haider, aktuell Bürgermeister im Ort.
25 Jahre davor war Wukovits nicht nur Bürgermeister, sondern auch Präsident des Fußballvereins. Über diesen spricht er ohnehin lieber als über Politik. Präsident ist er nicht mehr, aber am Sportplatz oft anzutreffen: „Dort bin ich bereits der zweitälteste Draßburger, der unser Team anfeuert.“
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