Literaturhaus Mattersburg
Integration durch Kultur

Das Erzählkaffee in der Bibliothek bietet Raum für interkulturellen Austausch – das nächste Mal am 16. November | Foto: Literaturhaus Mattersburg
3Bilder
  • Das Erzählkaffee in der Bibliothek bietet Raum für interkulturellen Austausch – das nächste Mal am 16. November
  • Foto: Literaturhaus Mattersburg
  • hochgeladen von Hannes Gsellmann

In einem dreijährigen EU-Projekt wurde der Austausch zwischen Flüchtlingen und Burgenländern forciert.

MATTERSBURG. Das EU-Projekt „Integration durch Kultur“, betreut vom Literaturhaus Mattersburg, wurde im Oktober 2016 gestartet und ging nun zu Ende. Drei Jahre lang bot das Literaturhaus eine Plattform der interkulturellen Begegnung. Dieser Austausch war auch das Ziel des vom Europäischen Landwirtschaftsfonds co-finanzierten Projekts.

Verschiedene Initiativen

In drei Jahren hatten Flüchtlinge und Einheimische die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sprachunterricht, Ausflüge, Erzählkaffees oder der Aufbau einer Internetplattform dienten in den letzten drei Jahren dem besseren Kennenlernen.

Verständnis durch Literatur

Gleichzeitig wurde durch Bücher und Lesungen im Literaturhaus mehr Wissen über die unterschiedlichen Kulturen und Lebensformen bereitgestellt. So konnte ein Prozess in Gang gebracht werden, dessen Ziel es war, einander besser verstehen zu lernen. An dem Projekt haben sich bislang mehr als hundert Asylwerbern und viele interessierte Teilnehmern aus dem ganzen Bezirk Mattersburg beteiligt.

Kompetenz als Grenzland

Historisch gesehen gibt es im Burgenland vielfältige Erfahrungen mit Wirtschaftsmigration und Vertreibung aus politischen Gründen. Am Anfang des letzten Jahrhunderts verließ in Teilen unseres Bundeslandes fast jeder fünfte Einwohner seinen Heimatort, um seine Lebenssituation zu verbessern.
Gleichzeitig gibt es durch seine Grenzlage im Burgenland ein vielfältiges Geflecht aus interkulturellen Zusammenhängen und verschiedenen Sprachen. Von diesen Tatsachen und Kompetenzen ausgehend, entwickelte ein Team um Barbara Mayer, der Leiterin des Literaturhauses Mattersburg und Andrea Holzinger, der Bibliothekarin der Institution, Möglichkeiten des kulturellen Austausches und der Vernetzung. Im Projekt-Team waren Martina Glocknitzer als Kulturvermittlerin, Gertrude Thamm als Psychotherapeutin, und die beiden Künstlerinnen Lisa Schwarz und Theodora Bauer.

Kultureller Alltag

In Form von zielgruppenadäquat geführten Gesprächsrunden und kleinen kulturellen „Exkursionen" wurde es für Asylwerbern möglich, mit den kulturellen Gewohnheiten des „Gastlandes" vertraut zu werden und mit Menschen, die hier leben, erste Kontakte zu knüpfen. Bei Exkursionen  in Museen, Ausstellungen, auf Märkten oder ins Kaffeehaus, konnte man sich über kulturelle Alltagsgewohnheiten austauschen.

Annäherung auf beiden Seiten

Auf der anderen Seite wurden auch die Burgenländer mit Möglichkeiten versorgt, mehr über die Kulturen der Asylwerber zu erfahren. So kaufte die öffentliche Bibliothek im Literaturhaus rund 200 Büchern zum Thema Flucht, Asyl und Bücher aus den Herkunftsländern der Asylwerber in deutscher Übersetzung an oder es gab Lesungen und Gespräche mit Autoren und Künstlern, die aus den Fluchtländern stammen oder im Bereich Integration tätig sind.

Das Erzählkaffee

Im Literaturhaus fanden alle zwei Monate Erzählkaffees statt, die zu regem Austausch zwischen Asylwerbern und Leuten aus Mattersburg und Umgebung 
führten. Die nächste Möglichkeit zum interkulturellen Austausch gibt es bei einem Erzählkaffee am November ab 16 Uhr in der Bibliothek des Literaturhauses.

Projekt wird fortgesetzt

Denn das Projekt wird auch in Zukunft im Programm des Literaturhauses zu finden sein. Es bietet einen geschützten Rahmen, in dem Asylwerber ihre neu erworbenen sprachlichen Fertigkeiten erproben und Kontakte zu Burgenländern knüpfen können.

Gegenseitiger Austausch

Die Flüchtlinge erfuhren mehr über den Alltag und die Kultur des Burgenlandes. Gleichzeitig konnten sich auch die Besucher des Literaturhauses über jene Länder, aus denen die Asylwerber stammen, informieren. So wurden neue Formen des Wissensaustausches und der Wissensvermittlung zwischen Burgenländern und Asylwerbern ermöglicht und in der Praxis erprobt.

Online-Infos

Einige der Teilnehmer am Projekt bildeten ein Redaktionsteam, um eine Internetseite aufzubauen. Die Website www.interkulturelleplattform.at ging Ende Oktober online. Dort ist sichtbar, was während der Laufzeit des Projektes erarbeitet wurde und es gibt weiterhin kontinuierliche Informationen zu aktuellen Terminen und Aktivitäten des Projektes.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Helmut Rabenseifner und Wilhelm Witowetz hätten den Dorfladen eigentlich übernommen. | Foto: Jennifer Flechl
1 2

Ortsreportage Hirm
Suche nach einem neuen Nahversorger geht weiter

Der Dorfladen in Hirm hätte eigentlich im März/April wieder eröffnen sollen, daraus wurde jedoch nichts. Die Gemeinde ist auf der Suche nach einer Lösung und hofft, dass der Nahversorger in den Sommermonaten wieder eröffnen kann. HIRM. Eigentlich wollten Wilhelm Witowetz und Helmut Rabenseifner aus Neudörfl den Dorfladen neu aufleben lassen und hatten schon so einige Pläne mit dem kleinen Nahversorger. Daraus wurde aber nichts. Laut Bürgermeister Christian Wöhl hat die Post AG mit 18. März die...

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den April 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.