Gertrude Becker
Meisterin der Krippen aus Marz
Sie kennen doch bestimmt die Freikrippe am Mattersburger Martinsplatz. Diese und viele weitere hat Frau Gertrude Becker gebaut, die Krippenbauerin aus Marz.
MARZ. Schon beim Betreten des Hauses von Frau Becker stechen einem die vielen Krippen ins Auge, welche auf Kommoden und in Regalen zum Bestaunen stehen. Schon als kleines Mädchen half sie ihrem Vater beim Erbauen von Krippen, heute ist sie Obfrau des Marzers Krippenbauverein. Wir durften sie zum Thema interviewen.
Frühe Begeisterung
Schon in jungen Jahren entstand ihre Begeisterung für den Krippenbau. So half sie ihren Vater mit vollem Tatendrang beim Sammeln von Wurzeln, Reisig und Rinde für das Erbauen von Krippen. Als sie älter wurde hatte sie keine Zeit mehr dafür, mit ca. 46 Jahren lernte sie jedoch einen Krippenbauer aus Mattersburg kennen, und das Interesse entfachte so erneut. Durch etliche Weiterbildungen und Kurse zu verschiedensten Stufen des Krippenbaus (wie der Hintergrundmalerei) bildete sie sich im Laufe der Zeit immer weiter. Bis heute übt sie die Tätigkeit aus und bietet entsprechende Kurse an, um auch anderen Menschen das Handwerk zu erlernen.
Große Projekte
Nicht nur die Freikrippe in Mattersburg hat Frau Becker gesponsert und erbaut, auch insgesamt 13 weitere Krippen gibt es in der Öffentlichkeit von ihr zu bewundern. So auch die Freikrippe an der alten Wehrmauer in Marz. In verschiedenen Kirchen der Umgebung, wie in Neutal und Podersdorf, stehen ebenfalls Werkstücke von ihr. Aber auch für das Sankt Anna Kinderspital und das Eisenstädter Krankenhaus hat sie je eine Krippen gebaut. Jede Krippe hat sie dabei vollständig selbst finanziert und somit gespendet.
Frau Beckers Highlight aller Projekte steht in Amerika, genauer gesagt in der Universität Pittsburgh. Dort gibt es einen Raum, der österreichisch eingerichtet ist, und im Zuge dessen wurde sie gefragt, ob sie nicht passend dazu eine Krippe bauen möchte. Die besagte Krippe steht heute noch dort, in einer Glasvitrine zum Bestaunen, ungefähr 5.000 Menschen sehen diese im Jahr.
Jede Krippe ein Unikat
Natürlich gleicht sich keine Krippe der anderen. Frau Becker hat immer neue Ideen für die Gestaltung. Mal eine Ruine, ein alter Schuppen, eine Höhle oder ein altes Bauernhaus. Rustikal oder eher orientalisch, mal etwas größere Exemplare, mal etwas kleinere. Auf die Frage woher sie all diese Ideen hat, antwortete sie mit einem Lächeln "aus dem Kopf". So sieht Frau Becker eine schöne Wurzel und schon schießt ihr ein Bild in den Kopf, wie diese in einer Krippe verbaut werden könnte.
Einschränkungen durch Corona
Leider wird ihre Leidenschaft seit knapp zwei Jahren von der Corona Pandemie stark eingeschränkt. Sie möchte die Menschen nicht gefährden, weswegen sie derzeit keine Kurse anbietet. Jedoch hofft sie stark darauf, dass es im Hochsommer 2022 wieder möglich sein wird. Nichtsdestotrotz bastelt Frau Becker fleißig in ihrem Keller, in einer der Werkstatt weiterhin Krippen in allen möglichen Formen und Farben.
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