Burgenlands einziger Schlepplift
Skisaison in Wiesen wankt ohne "ordentliche Minusgrade"
WIESEN. Burgenlands einziger Schlepplift in Wiesen konnte im heurigen Winter noch keinen einzigen Skifahrer befördern. Schiklub Wiesen-Präsident Lukas Weghofer erklärt im Interview mit den RegionalMedien Burgenland, warum.
REGIONALMEDIEN: Letztes Jahr um diese Zeit war der Schlepper in Wiesen schon eine Woche in Betrieb…
LUKAS WEGHOFER: Ja, 2021 haben wir am 19. Jänner aufgemacht und mit ein paar Tagen Unterbrechung dann insgesamt vier Wochen offen gehabt.
Konnte man die Piste im heurigen Winter schon einmal benutzen?
Nein, weder vor Weihnachten noch im neuen Jahr.
Gab es dafür einfach zu wenig Schnee?
Das, was Frau Holle hinunter schüttelt, ist bei uns eigentlich nur mehr als Dekoration und fürs Ambiente gedacht. Für unsere Piste brauchen wir schon einen ordentlichen Kunstschnee, dass wir sie betreiben können. Mit dem Naturschnee kommen wir nicht mehr aus.
Welche Temperatur braucht es für den Kunstschnee?
Ordentliche Minusgrade. Wir reden hier von -4 bis -5 Grad über einen längeren Zeitraum. Mit diesem Auf und Ab der letzten Wochen, wo es dann auf einmal wieder 13 Grad am Wochenende hat, ist der Schnee gleich wieder weg und das wäre dann hinaus geschmissenes Geld.
Glauben Sie, dass das heuer noch etwas wird mit dem Skifahren in Wiesen?
Die Hoffnung stirbt zuletzt und ich hoffe, dass wir heuer noch etwas zusammenbringen.
Falls Sie heuer noch den Lift aufdrehen können: Gilt dann auf der Piste die 2G-Regel?
Ja genau, so wie in allen anderen Skigebieten. Außer es ändert sich bis dahin etwas an den Maßnahmen, was ich mir zwar nicht vorstellen kann, aber das werden wir dann sehen.
Letztes Jahr wurde die neue Talstation samt Holz-Terrasse eröffnet. Ihr Fazit nach einem Jahr?
Der Liftdienst hat jetzt einen besseren Blick auf die Piste und dadurch ist die Sicherheit erhöht. Auch die Rückmeldungen der Mitglieder sind sehr gut, auch weil wir zum Großteil alles selber gemacht haben.
Nächstes Jahr feiert der Schlepper in Wiesen sein 20-jähriges Jubiläum. Wird das groß gefeiert?
Das glaube ich schon, weil der Lift als einziger Schlepper im Burgenland einen hohen Stellenwert im Land hat. Das gehört dann schon gefeiert, wenn es die Corona-Situation zulässt.
Im Westen Österreichs werden Skiliftbetreiber und Apres-Ski-Hütten immer wieder für Corona-Cluster verantwortlich gemacht. Können Sie die Kritik nachvollziehen oder ist sie überzogen?
Das ist schwierig zu sagen, aber das Ansteckungsrisiko bei Sport im Freien ist meiner Meinung nach sehr, sehr gering. Es wird auch viel dafür getan, sogar am Sessellift herrscht eine Maskenpflicht. Es ist schwierig, aber es ist auch klar, dass die Leute nach zwei Jahren ausgelaugt sind und endlich wieder so wie vor der Pandemie leben wollen. Und Apres-Ski ist beim Skifahren eben das A und O, überhaupt für die jungen Leute.
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