Sportanlagen für Vereine öffnen
BEZIRK. Der Landhockeyverein Phönix Mattersburg muss zum Training nach Ritzing, Eggendorf oder Wiener Neudorf ausfahren. „Für Hockey braucht es einen Kunstrasenplatz – dieser wäre jedoch auch in der Fußballakademie Mattersburg vorhanden“, schildert Phönix-Präsident Jan Gruber. „Wir haben etliche Anfragen geschickt, würden auch gerne dafür bezahlen. Jedoch konnten wir gar kein preisliches Angebot machen – wir wurden zuvor schon abgeschmettert.“
Kapazitäten nutzen
Im ganzen Land sind viele Sportanlagen vor allem in den Sommermonaten ungenutzt. „Sportstätten der Schulen, des Landes, der Gemeinden und hier im besonderen Fall der Fußballakademie stehen großteils leer. Wir fordern die Öffnung der Anlagen für alle Vereine“, so LAbg. Christoph Wolf (ÖVP). „Das Land gibt knapp eine Million Euro für die Akademie aus, 2,5 Millionen für den restlichen Sport, da ist Fußball mit inbegriffen. Das rechtfertigt nicht, die Akademie nur für Fußball zu öffnen“, so Wolf.
Breitensport hat ein Anrecht
„Die Akademie ist nur für Fußball und nur für die Profis da. Die Eigentümer sollen Vorrang haben, aber Leerzeiten müssen genutzt werden. Ich weiß auch von anderen Vereinen, die interessiert wären – auch der Breitensport hat ein Anrecht“, untermauert Mattersburgs VBgm. Michael Ulrich die Forderung der Öffnung.
Akademie für Fußballnachwuchs
Von künstlicher Aufregung und politischem Kleingeld auf Kosten des Sports spricht Mattersburgs Bgm. Ingrid Salamon (SPÖ): „Das Angebot ist vorhanden: Es steht beispielsweise im Landessportzentrum Viva in Steinbrunn ein Kunstrasenplatz zur Verfügung, der bisher kaum von Vereinen genutzt wurde. Die Fußballakademie dient der Förderung des Fußballnachwuchses. Das ist in jeder Akademie in ganz Österreich so.“ Laut Phönix sind die Kunstrasenplätze in Steinbrunn jedoch einerseits die teuersten, andererseits für Hockey nicht geeignet.
Viele Baustellen
„Auch die Kapazitäten der Sporthalle Mattersburg sind bereits erschöpft, es braucht mehr Plätze“, so Ulrich. Karin Ofner, Sportunion Burgenland Präsidentin, ortet noch weitaus mehr burgenländische Sportbaustellen: „Wir haben im ganzen Land keine einzige 25-Meter Schwimmbahn, keine einzige Leichathletikanlage, die diesen Namen verdienen würde – dabei handelt es sich aber um Grundsportarten! Der Bund baut, bindet aber weder Vereine noch Dachverbände mit ein – es redet keiner mit uns – das ist ein österreichweites Problem!“
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