100 Jahre Burgenland
Von Mattersdorf zu Mattersburg

Foto: Stadtgemeinde Mattersburg
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MATTERSBURG. Das Burgenland feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Ein schöner Anlass um auch die Geschichte des Bezirks Mattersburg vor den Vorhang zu holen. Der Bezirksvorort blickt auf eine umfangreiche und bewegte Geschichte zurück. Einige Eckdaten dazu:

Schleifung der Stammburg 1294

Die erste Urkundliche Erwähnung von Mattersburg soll im Jahr 1202 unter dem Namen "Villa Martini" erfolgt sein. Benannt wurde das Dorf vermutlich nach dem Kirchenheiligen Martinus. König Emmerich überließ damals den Ort einem seiner treuen Gefährten, dem Woiwoden Benedikt, und bestätigte dies mit einer Schenkungsurkunde.
Die Stammburg der Herren von Mattersdorf-Forchtenstein wurde noch vor dem Jahr 1294 geschleift und in weiterer Folge die Burg Forchtenstein errichtet. Diese errichteten die Herren von Mattersburg aber nicht an der ursprünglichen Stelle des alten Bauwerks, sondern auf der Anhöhe von Forchtenstein – die ebenfalls zum Gebiet Mattersdorf zählte.

Rebmesser oder Feuerhaken

Am 30. Juni 1972 wurde das Wappen verliehen. Es wird vermutet, dass das Wappen von Mattersburg, ein Rebmesser zeigt und nicht wie lange angenommen einen "Feuerhaken". Diese Annahme begründet sich darin, dass Mattersdorf im 17. Jahrhundert die größte Weinbaugemeinde des Herrschaftsgebietes war.

Ab 1924 Mattersburg

Am 22. Dezember 1918, nach Ende des Ersten Weltkrieges, wurde in Mattersburg durch den einheimischen Sozialdemokraten Hans Suchard die Republik Heinzenland ausgerufen. Danach gehörte der Ort – wie das gesamte Burgenland – zu Ungarn und wurde nach zähen Verhandlungen 1919 Österreich zugesprochen. Zum Bundesland Burgenland gehört Mattersburg seit der Volksabstimmung 1921.
Die Gemeinde trug bis zum 14. Juni 1924 offiziell den Namen "Mattersdorf". Am 2. Juli 1926 folgte die Stadterhebung als "Mattersburg".

Bahn bringt Aufschwung

Mattersburg hatte bereits zur Zeit der Mattersdorfer Grafen Zünfte. Schon 1354 wurde dem Ort das Recht verliehen, einen Jahrmarkt abzuhalten. Im Jahr 1847, als die Eisenbahn von Wiener Neustadt nach Mattersburg in Betrieb genommen wurde, nahm der Markt einen Aufschwung. Mit einem 250 Meter langen Viadukt überbrückte man das Wulkatal. Im August 1846 wurde der erste Bogen der Eisenbahnbrücke bei Mattersburg errichtet. Der letzte Stein fand am 22. März 1847 seinen Platz. Bis heute ist dieses imposante Bauwerk ein Wahrzeichen der Stadt.

Das Wulkatal überbrückte man mit einem 250 Meter langen Viadukt das bis heute ein Wahrzeichen der Stadt ist. | Foto: Stadtgemeinde Mattersburg
  • Das Wulkatal überbrückte man mit einem 250 Meter langen Viadukt das bis heute ein Wahrzeichen der Stadt ist.
  • Foto: Stadtgemeinde Mattersburg
  • hochgeladen von Doris Pichlbauer

Rote Armee befreit Mattersburg

Der Bezirk Mattersburg wurde 1938 – nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich – dem Landkreis Eisenstadt zugesprochen. Noch im März wurden die Juden vertrieben und enteignet. Im Herbst 1938 gab es keine Juden mehr in Mattersburg. Im Jahr 1939 wurde Walbersdorf eingemeindet. Am 30. März 1945 war Mattersburg eine der ersten Städte die durch die Rote Armee befreit werden konnte.
Die ersten Nachkriegsjahre waren vom Aufbau geprägt. Neue Wohnsiedlungen entstanden, die Sportanlage wurde ausgebaut und die Jubiläumshauptschule errichtet. Ein weiteres Projekt das seinen Ursprung in dieser Zeit hat die die Erbauung des Schwimmbadgeländes das in Angriff genommen wurde.

Lebensqualität soll hoch bleiben

Mit 1. Jänner 1971 werden Mattersburg und Walbersdorf durch das Gemeindestrukturverbesserungsgesetz zu einem Gemeinwesen vereinigt.
Die Stadtverwaltung hat seit 1972 seinen Sitz im Rathausgebäude das sich bis heute auf dem Brunnenplatz befindet. Zuvor diente das alte (1855/57 errichtete) Schulhaus als erstes Rathaus.
Im Jahr 1996 eröffnet Mattersburg die größte gemeindeeigene Bauschuttdeponie des Burgenlandes in der Schutt aufbereitet und zu einem großen Teil wieder verwendet wird. Mit der Neugestaltung des Stadtzentrum, der Sanierung der Parkanlagen und der Einrichtung des Einkaufszentrums MEZ wurde die Infrastruktur der Wirtschafts- und Einkaufsstadt verbessert. Bis heute ist man bemüht der Bevölkerung eine hohe Lebensqualität zu bieten. Man möchte dem Titel "Wohlfühlstadt" gerecht werden und die Möglichkeit bieten alle Bedürfnisse – vom Baby bis hin zur Oma – in der Stadt zu decken.

Geschichten aus dem Bezirk

"Die Kenntnis der Vergangenheit ist wichtig, um die eigene Gegenwart zu sehen", so Georg Luif, Ausstellungskurator und Projektkoordinator des "70er-Hauses der Geschichten". Wer Interesse an der Historie der Stadt und des Bezirks hat ist in der Hintergasse 70 in Mattersburg am richtigen Ort angelangt. Im 70er-Haus werden viele der Geschichten, die im Laufe der Zeit den Bezirk geprägt haben, gesammelt und veranschaulicht. Ein Platz an dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbunden werden.
Am 25. Juli soll mit der "Kuchl-Konferenz", sofern die Situtation mit der Corona-Pandemie dies zulässt, wieder mit Veranstaltungen im "70er-Haus der Geschichten" gestartet werden. Diese wäre in Folge als monatlicher Termin geplant.

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