Parteiaustritt der FPÖ-Chefs
MATTERSBURG (wk). Für Aufregung sorgten die Parteiaustritte der FPÖ-Gemeinderäte Pregl und Gerdenitsch. Nachdem Peter Pregl bereits vor einigen Wochen sein Amt als FPÖ-Bezirksparteiobmann zurückgelegt hatte, kehrte der blaue Stadtparteichef der FPÖ nun gänzlich den Rücken. Ihm folgte Ernest Gerdenitsch, der seit vier Perioden als freiheitlicher Gemeinderat im Mattersburger Stadtparlament sitzt und mehr als 20 Jahre treues Parteimitglied war.
„Wilde“ Gemeinderäte
„Am 16. Juni gab es den letzten FPÖ-Ortsparteitag in Mattersburg. Mit den Neubesetzungen und dem Landesvorstand konnten wir uns nicht mehr identifizieren“, räumen Pregl und Gerdenitsch mit den Gerüchten um ihren Parteiaustritt auf.
„Wähler-Hohn“
„Distanzieren wollen wir uns auch von der qualitätslosen Landespolitik der Blauen. Alleinig die Landeslistenreihung für die Nationalratswahlen ist frei von jeglicher Klasse und muss als Wähler-Hohn empfunden werden“, poltert GR Pregl und führt weiter aus: „Unter den Top Ten befinden sich zu 90% Beamte und Parteiangestellte 50+. Wie soll sich ein Arbeiter, der einfache Angestellte, ein Wirtschaftstreibender oder die Jugend davon angesprochen oder gar vertreten fühlen?“
Rechtsruck der Landesspitze
Die ehemalige blaue Nr. 1 in Mattersburg gibt auch an, seinem Wort treu zu bleiben: „Bei meinem ersten Interview als FPÖ-Mitglied habe ich gesagt, dass ich Konsequenzen ziehen werde, sobald ich einen Rechtsruck in der Landesführung bemerke. Das habe ich getan.“
„Stillose Landesspitze“
Ähnlich sieht das auch GR Gerdenitsch: „Die FPÖ ist keine Heimat mehr. Postenschacherei und Freunderlwirtschaft sind nicht im Sinne der Bürger. Wenn das der Stil der Partei ist, dann sollen sie.“
Die Zukunft der Blauen in Mattersburg sehen die beiden Gemeinderäte wenig erfolgversprechend. Gerüchte über Listen oder über den Anschluss an andere Parteien lassen die beiden unbestätigt: „Jetzt ist einmal Sommerpause.“
Neubeginn in Mattersburg
„Der Austritt tut mir persönlich leid. Die blaue Ortsorganisation in Mattersburg muss nun rasch neu aufgestellt werden“, betont FPÖ-Bezirksparteiobmann Herbert Schütz.
„Lächerliche Argumente“
„Von rechtsradikalen Machenschaften zu sprechen, ist mehr als nur lächerlich. Pregl erhielt nicht den gewünschten Listenplatz für die Nationaratswahl – daher der Sinneswandel“, kontert FPÖ-Landeschef Johann Tschürtz, der von einem Mandatsraub durch die beiden Ex-FPÖ-Gemeinderäte spricht
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