Welt-Ei-Tag
Corona als Turbo für die Regionalität
Zum Welt-Ei-Tag bekommt die "Christliche Gemeinschaft Cenacolo" symbolisch einen Jahresvorrat regionaler Eier überreicht.
ZEMENDORF. Am 8. Oktober war Welt-Ei-Tag. Das nahmen Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer, gemeinsam mit Heinz Schlögl, Obmann der Arbeitsgemeinschaft der Geflügelbauern (ALGB) und Barbara Schlögl-Artner, Geschäftsführerin Schlögl Ei, zum Anlass, um über das wertvolle Nahrungsmittel Ei zu informieren und die "Christliche Gemeinschaft Cenacolo" in Zemendorf mit regionalen Eiern zu versorgen.
Corona-Pandemie brachte Umdenken
„Corona hat unsere Bauern stark getroffen. Doch die Pandemie hat auch zu einem Umdenken in der Bevölkerung geführt. Es wurde viel mehr zuhause gekocht und somit auch der Herkunft mehr Beachtung geschenkt. Das Vertrauen in die heimischen Lebensmittel wurde gestärkt. Beim Einkauf wird genauer auf die österreichische Herkunft geachtet und den Produkten mehr Wertschätzung entgegengebracht. Das zeigt auch der Selbstversorgungsgrad in Österreich von 90 Prozent, der im Vergleich zum Vorjahr (2019 mit 86 Prozent) um 4,6 Prozent gestiegen ist. Leider konnte das Burgenland nicht davon profitieren, da der Stallbau eingeschränkt war und ist“, berichtet Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer.
Heimische Produkte brauchen Wertschätzung
Heinz Schlögl, Obmann der Arbeitsgemeinschaft der landwirtschaftlichen Geflügelwirtschaft des Burgenlandes weißt darauf hin, dass es "eine unübersichtliche Marksituation für die burgenländischen Betriebe" gibt. Vor allem die Corona-Beschränkungen und die gestiegenen Futterkosten würden den Eierproduzenten das Leben schwer machen. Die Lösung hätten die Konsumenten in der Hand. "Wenn beim Einkauf auch den heimischen Produkten Wertschätzung entgegengebracht wird, ist auch in Zukunft eine nachhaltige wirtschaftliche Geflügelhaltung im Burgenland möglich“, erklärt Schlögl.
Bewusst für Regionales entscheiden
„Die Firma Schlögl Ei arbeitet seit langem erfolgreich mit burgenländischen und auch mit Betrieben aus den anderen Bundesländern mit allen Haltungsformen (Boden, Freiland und Bio) zusammen. Regionale Eier und Eierprodukte werden seit jeher von den Konsumenten geschätzt. Eine klare Herkunftskennzeichnung wird aber benötigt, damit sich der Konsument bewusst für die heimischen Produkte entscheiden kann - und dies nicht nur im Lebensmitteleinzelhandel, sondern auch in verarbeiteten Produkten. Die Standards der österreichischen Legehennenhaltung sind auf aller höchstem Niveau. Unser Wunsch wäre, dass die Qualität unserer Produkte - die vom Handel durchaus geschätzt und hochgehalten wird - auch entsprechend honoriert wird“, berichtet Barbara Schlögl-Artner, Geschäftsführerin Schlögl Ei.
Zahlen und Fakten aus dem Burgenland
Im Burgenland gibt es aktuell 50 Legehennen-Betriebe. Von 429.294 registrierten Legehennen werden 81 Prozent in Bodenhaltung, 10 Prozent auf Bio-Legehennen Haltungsbetrieben und 9 Prozent in Freilandhaltung gehalten. Österreichweit gehen 72,1 Prozent in den Rohwarenverkauf und 27,9 Prozent werden selbst vermarktet.
Im Burgenland werden pro Jahr um die 45 Milliarden Eier produziert. Diese gehen neben dem Burgenland nach Wien und in die anderen Bundesländer. Burgenland ist mit seinem Selbstversorgungsgrad von 156 Prozent vorne dabei. Im Vergleich hat Österreich einen Selbstversorgungsgrad von 90 Prozent.
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