Burgenland
Re/Max präsentiert seinen ImmoSpiegel für das Jahr 2023
Re/Max hat vor kurzem den Re/Max-ImmoSpiegel 2023 für den Gesamtmarkt präsentiert. Das Fazit: Es gab ein Viertel weniger Verkäufer, aber eine Trendumkehr ist in Sicht.
BURGENLAND. Die Inflation und die EZB war zur Beendigung einer einmaligen langen und tiefen Niedrigzinspreisphase gezwungen. Damit kam es einem auffallend steilen und schnellen, für viele schockartigen, Kreditzinsanstieg. All das hat die Bau- und Immobilienbranche spürbar ausgebremst. Dazu hat die FMA die - zu diesem Zeitpunkt nicht mehr notwendige - KIM-Verordnung mit einer Verschärfung der Kreditvergaberichtlinien erlassen, wodurch eine Überhitzung des Immobilienmarktes, ins Gegenteil umschwenkte.
Rückfall um acht Jahre
Die Ergebnisse dieser wirtschaftlichen, psychologischen und politischen Einflussfaktoren auf die Immobilienkäufe sind laut Auswertung des Grundbuchs dramatisch: Ein Viertel weniger Verbücherungen (-25,3 Prozent) und minus 28,9 Prozent weniger Wert. Etwas plastischer ausgedrückt: 37.114 Immobilien weniger ver- und gekauft, also statt 146.526 nur mehr 109.412. Das liegt mengenmäßig zwischen den Jahren 2014 und 2015. Die Reaktion des Marktes war also ein Rückfall um acht Jahre.
Mehrere Lichter am Ende des Tunnels
„Seitens der Politik wurde angekündigt, dass die Grundbucheintragungsgebühr und die Pfandrechtseintragungsgebühr bis zu einer Bemessungsgrundlage von 500.000 Euro bei der Anschaffung von Wohnimmobilien zur Eigennutzung gestrichen werden soll. Weiters ist geplant, dass es den Ländern ermöglicht werden soll, besonders günstige Wohnbaudarlehen zu vergeben. Dabei ist für Darlehen bis zu 200.000 Euro ein maximaler Zinssatz von 1,5 Prozent angedacht. Das würde die Finanzierbarkeit von Eigentum signifikant verbessern und den Immobilienerwerb für viele Menschen massiv erleichtern bzw. den Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung für viele wieder möglich machen“, hofft Bernhard Reikersdorfer, MBA, Managing Director von RE/MAX Austria.
Sinkende Preise und wieder steigende Verkäufe
Viele Immobilien wurden aufgrund schwächerer Nachfrage als in den Boomjahren 2021 und 2022 eindeutig billiger. Das zeigt Auswirkungen in der Preisstatistik: Die Gruppe der Wohnimmobilien (Wohnungen, Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften plus Reihenhäuser) liegt mit Februar 2024 in allen Preisindizes des RE/MAX-Immospiegels (Quartile, Median, typ. Mittel) bei oder unter dem Monatsminimum seit Beginn 2023. Die Verbücherungszahlen, die den Kaufabschlüssen im Schnitt ein Quartal hinterherhinken, erreichten bei den Wohnimmobilien im (kurzen und semesterferiengebremsten) Februar 2024 den höchsten Wert seit August 2023.
Burgenland: Stabil beim Umsatz
2023 meldet das Burgenland 5.794 verbücherte Immobilien und nur -19,8 Prozent, was österreichweit dem prozentuell zweitniedrigsten Mengenrückgang entspricht. Damit ist der letzte Platz 2023 wieder im Westen. Dennoch verzeichnete das Burgenland nur 2014 und 2013 eine noch geringere Verkaufsmenge. Bei der Umsatzentwicklung hält sich das östlichste Bundesland prozentual am stabilsten: -16,0 Prozent sind um 12,9 Prozentpunkte besser als der Bundes-Durchschnitt (-28,9 Prozent). In Euro ergibt das einen Umsatzwert von 768 Mio. und den drittbesten Wert der letzten 10 Jahre. Im Zehnjahresvergleich ist das ein Zuwachs von +137,8 Prozent, im Fünfjahresvergleich ein Plus von 34,0 Prozent − bei beiden Vergleichen ist das die höchste Steigerung unter den Bundesländern.
Grundbuch als Datenbasis
Datenquelle für den RE/MAX-ImmoSpiegel ist wieder die lückenlose Erfassung aller Kaufverträge im öffentlich zugänglichen amtlichen Grundbuch. Diese Zahlen sind daher die verlässlichsten am Markt. IMMOunited – die Experten für Immobiliendaten – haben sie ausgelesen und als Kaufvertrags-Sammlung publiziert. RE/MAX Austria, Österreichs mit Abstand größtes und erfolgreichstes Immobilienexpertennetzwerk, analysiert sie für ganz Österreich und veröffentlicht sie exklusiv im RE/MAX-ImmoSpiegel.
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