Telefonzelle der verbrannten Bücher
Ein besonderer Bücherschrank für den Markt
Der Meidlinger Markt plant einen Bücherschrank der besonderen Art. Er soll bereits im Februar starten.
WIEN/MEIDLING. Mit dem Meidlinger Markt verbindet man den kulinarischen Genuss. Aber schon seit längerer Zeit bieten die Standler auch Produkte, die darüber hinaus reichen. So kann man hier etwa Vinyl-Platten, aber auch Hundebedarf erstehen. Auch ein Flohmarkt ist hier regelmäßig vor Ort, der unter anderem Bücher anbietet.
Markt-Chef Mario Schinner-Krendl plant mit seinen Standlern nun eine Erweiterung des Angebots: Ab nächsten Februar gibt es hier auch einen Bücherschrank. Das heißt, man kann hier sich Werke zum Lesen mitnehmen und andere wieder zurückstellen.
Bücher in Telefonzelle
Unter dem Motto "Telefonzelle der verbrannten Bücher" sollen hier vorerst Werke von Autoren eingestellt werden, die in der Hitlerzeit auf dem Scheiterhaufen landeten. Natürlich können auch andere Bücher hier stehen. Den Beginn sollen aber Autoren wie Stefan Zweig, Joseph Roth oder Franz Werfel machen. "Das war ja die Hochkultur der österreichischen Literatur", so Schinner-Krendl.
Dementsprechend soll die Telefonzelle für die Bücher auch von einem Künstler gestaltet werden. Zurzeit läuft noch die Ausschreibung für die Gestaltung, so der Markt-Chef. Er zeigt sich davon überzeugt, dass diese Idee nicht nur von den Markt-Besuchern, sondern von Meidlingern angenommen wird, die weiter weg wohnen.
Bildung am Markt
"Es gab schon viele Anfragen für einen Bücherschrank in Meidling", so Bezirksvize Barbara Marx (SPÖ), die Vorsitzende der Kulturkommission. Bislang ist die Idee aber daran gescheitert, dass sich kein Betreiber dafür gefunden hat. Mit Mario Schinner-Krendl ist dieses Problem nun gelöst.
"Der Markt wird damit nicht nur ein Ort des kulinarischen Genusses, sondern auch ein Ort für Bildung und die offene Gesellschaft", so Schinner-Krendl.
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