Kindertheater in Meidling
Von Riesen und Rätseln
Seit 30 Jahren unterhält Anna Hnilicka Kinder mit dem "Theater Heuschreck".
Vor mehr als drei Jahrzehnten brach Anna Hnilicka nach Wien auf, um etwas zu erleben. Die Regie-Studentin wollte die Theater in der großen Stadt kennenlernen und hatte viele Pläne. Ihr neues Zuhause wurde Meidling, wo sie am Wienerberg wohnt. Die Theaterpläne, die sie hatte, musste sie kurzfristig unterbrechen: Ihr Sohn Cosimo wurde geboren. Er war der Anstoß für eine Planänderung: Hnilicka verlegte sich auf das Kindertheater, wo sie beim mobilen Theater "Moki" Fuß fasste. Nach einiger Zeit fasste sie sich ein Herz und gründete mit dem "Theater Heuschreck" eine eigene "Bühne". "Ich wollte meine eigenen Vorstellungen umsetzen", so Hnilicka. Als erstes Stück brachte sie "Der selbstsüchtige Riese" von Oscar Wilde auf die Bretter, die nicht nur für Kinder die Welt bedeuten.
Theater Heuschreck
"Das war vor 30 Jahren", erinnert sich die Meidlingerin. "Damals gab es noch kein solches Kindertheater in Wien." Der Erfolg von ihrem ersten Stück führte zu weiteren Aufführungen. Mit ihrer Truppe brachte sie Kinderbücher von Christine Nöstlinger und Mira Lobe auf die Bühne.
Mit der Zeit entwickelte sie ihren eigenen Stil und entwarf mit ihren Kollegen eigene Stücke für Kinder. Und die entwickelten sich zu einem Erfolg: 100 bis 120 Aufführungen pro Jahr spielte das Theater Heuschreck vor der Coronakrise.
"Immer öfter kamen Eltern und Kinder, die mich fragten, wo man das Buch zu dem Stück, das wir gerade gespielt haben, bekommen könne", erzählt Hnilicka. Also setzte sie sich hin und schrieb zum Theaterstück ein Buch. "Am liebsten schreibe ich am Wienerberg", sagt sie. In die Bücher arbeitet sie aber weitere Geheimnisse und Rätsel ein, die auf der Bühne nicht zu finden waren. Ihr neuestes Werk heißt "Sophie und das Drei-Federn-Rätsel", in dem die junge Protagonistin ein Traum-Zeitland rettet.
Crowdfunding
Aufgrund der Coronakrise kann das Theater Heuschreck zurzeit nicht auftreten: "Wie wir die kommenden Monate über die Runden kommen und ob unser Theater fortbestehen kann, ist ungewiss!", meint Hnilicka, die aber optimistisch weiterarbeitet. Derzeit läuft eine Crowdfunding-Kampagne auf "wemakeit".
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