Hainburg in der Ratschkygasse
Aus feuerpolizeilichen Gründen muss Ronald Iraschek seine Blumen aus dem Stiegenhaus entfernen. Der Meidlinger kündigte Widerstand an.
MEIDLING. "Es ist wie damals in Hainburg, notfalls kette ich mich an meine Blumen an", meint Ronald Iraschek nicht ganz ernst. Der Meidlinger wohnt im Dachgeschoß in der Ratschkygasse 52. Um ein wenig Leben vor seine Wohnungstür zu bringen, hat er Blumen in einem Plastik-Topf aufs Fensterbrett gestellt.
Die Erde ist sehr nass – was den Blumen gut tut, freut sich Iraschek. Doch schon bald soll es mit der Blumenpracht vorbei sein. Grund: "Der zuständige Rauchfangkehrer hat Meldung wegen eines feuerpolizeilichen Übelstandes gemacht", ärgert sich der Meidlinger. Deshalb müssen die Blumen entfernt werden.
Dies entspricht einer EU-Richtlinie, wonach im Stiegenhaus nichts Entflammbares stehen, liegen oder hängen darf. Das betrifft sogar Türschmuck – nur Türmatten wurden bislang noch nicht beanstandet.
Erde löscht Feuer
"Ich war jahrelang bei der Feuerwehr Gars am Kamp tätig – und damals haben wir Feuer zum Teil mit Erde gelöscht", so Iraschek. Also könnte die Erde – noch dazu die feuchte Erde –, nicht als Brandbeschleuniger fungieren, sagt er.
"Ich habe mich sogar beim zuständigen Magistrat erkundigt", so der Meidlinger. Dort hätte er die Bestätigung bekommen, dass seine Blumentöpfe keinesfalls feuergefährlich seien. "Seit 25 Jahren ist hier nichts passiert, jetzt soll auf einmal eine Brandgefahr herrschen, das kann doch nicht sein", so Iraschek.
Erfolgreicher Protest
"Ich war schon damals in Hainburg bei der Au-Rettung. Notfalls demonstiere ich hier genauso."
Auch dieses Mal scheint der Meidlinger erfolgreich zu sein: Mit einem Schreiben wurde ihm von der Hausverwaltung zugesichert, dass seine Blumen nicht entfernt werden.
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