Die Brüder Pez: Zwei benediktinische Netzwerker

Die einzige bekannte bildliche Darstellung des Melker Benediktiners Bernhard Pez zeigt ihn über Büchern gebeugt. | Foto: privat
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  • Die einzige bekannte bildliche Darstellung des Melker Benediktiners Bernhard Pez zeigt ihn über Büchern gebeugt.
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BEZIRK MELK. Das Leben und Wirken der Brüder Bernhard und Hieronymus Pez ist seit vielen Jahren Gegenstand eines großangelegten Forschungsprojektes an der Universität Wien, erst kürzlich wurde im Melkerhof in Wien ein neuer Sammelband präsentiert, der die Netzwerke der beiden Benediktiner-Patres beleuchtet. Doch wer waren eigentlich die Brüder Pez?

Zwei gebürtige Ybbser
Bernhard (geb. 1683) und Hieronymus (geb. 1685) stammten aus Ybbs/Donau, wo sie als Söhne einer Gastwirtfamilie im Haus "Zur Goldenen Sonne" aufwuchsen. Später schlugen beide eine geistliche Laufbahn ein, absolvierten die Jesuitenschulen in Krems und Wien, ehe sie zu den Benediktinern im Stift Melk wechselten.

Sehr häufig auf Reisen
Mit dem Beginn seiner Tätigkeit als Bibliothekar des Stift Melk im Jahr 1709 begann Bernhard Pez einen umfangreichen Briefwechsel mit gelehrten Mönchen, aber auch weltlichen Wissenschaftlern in ganz Europa aufzubauen.
Gleichzeitig betätigten sich die Brüder auch als Buchautoren, so schrieb etwa Hieronymus ausführlich über den heiligen Koloman. Die Brüder reisten viel und sammelten in Klosterbibliotheken in Österreich und Deutschland Informationen für ihre Forschung. "Bernhards großes Ziel war es, ein umfassendes Lexikon von benediktinischen Schriftstellern zu verfassen, die sogenannte 'Bibliotheca Benedictina'", erklärt Thomas Wallnig, Leiter des Pez-Forschungsprojektes, der mit seinem Team seit Jahren daran arbeitet, die über 1.000 Pez-Briefe ediert der Forschung zugänglich zu machen. Die Briefe sind wie die Nachlass-Datenbank der "Pezen" über das Web frei zugänglich.

Gepanschter Wiener Wein
Die Pez-Briefe drehen sich nicht nur um die Wissenschaft, auch ganz Alltägliches kommt vor. So erkundigte sich der spätere Staatskanzler Johann Christoph Bartenstein bei Bernhard nach dem Namen jenes Weinverkäufers, der "den guten alten Melker Wein verkauft", da der in den Wiener Wirtshäusern feilgebotene Wein wegen der Zusätze zur Verbesserung von Farbe und Geschmack seiner Gesundheit schade.

Zur Sache
Alle Infos zum Buch Thesaurus Mellicensis 2: "Melk in der barocken Gelehrtenrepublik. Die Brüder Bernhard und Hieronymus Pez, ihre Forschungen und Netzwerke" sowie zum Pez-Projekt an der Uni Wien: www.univie.ac.at/monastische_aufklaerung

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