Wilderer und Amokschütze
Gedenkveranstaltung 10 Jahre Annaberg
Mit vielen Vertetern aus der Politik fand in Annaberg eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Morde in Annaberg im Jahr 2013 statt.
MELK/ANNABERG. Im Beisein von Innenminister Gerhard Karner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, MR Siegfried Gundel, Direktor DSE MR Bernhard Treibenreif, Vertretern des Roten Kreuzes, der Geschäftsführung der Landespolizeidirektion Niederösterreich, allen voran Landespolizeidirektor Franz Popp samt Führungskräften und Mitarbeitern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens fand am Gedenkstein in Annaberg eine Gedenkveranstaltung statt. Zahlreich erschienen sind auch Angehörige der am 17. September 2013 ums Leben gekommenen Einsatzkräfte der Polizei und Rettung.
Die würdevolle Andacht wurde von Obstlt Matthias Grabner moderiert und von Polizeiseelsorger Pius Reinhard Feiler zelebriert.
Zum Abschluss wurden Kränze im Gedenken an die vier Toten von Annaberg niedergelegt. Die Veranstaltung wurde von einem Quintett der Polizeimusik Niederösterreich musikalisch umrahmt.
„Die Opfer der brutalen Morde von Annaberg im September 2013 sind und bleiben in unserer Erinnerung. Ich danke dem Roten Kreuz und der Landespolizeidirektion Niederösterreich für die Gestaltung der Gedenkfeier“, so Gerhard Karner.
Ermittlungen bis 2014
Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes NÖ zum Fall Annaberg dauerten bis April 2014. Demnach verübte Alois H. bereits seit 1994 bis Herbst 2013 insgesamt 108 Straftaten, vorwiegend in Niederösterreich und der Steiermark. Es konnten auch Einbrüche in Wien, Kärnten und Salzburg nachgewiesen werden. Der festgestellte Gesamtschaden beläuft sich auf über 10 Millionen Euro. Davon konnten insgesamt 59 Einbrüche in Jagdhäuser, Jagdschlösser, Schießstätten und ein Wildtiermuseum nachgewiesen werden, wobei Alois H. nach Verübung der Einbruchsdiebstähle 11 Objekte in Brand setzte. In diesem Zeitraum verübte H. auch 14 PKW- und LKW-Einbruchsdiebstähle, 21 Kennzeichendiebstähle und 4 Motorraddiebstähle. Die gestohlenen Kennzeichen verwendete H. bei der Durchführung der Straftaten.
Der Ablauf des Einsatzes in Annaberg und in Großpriel wurde von einer Kommission des Bundesministeriums für Inneres evaluiert. Bei Einsatztrainings der Polizei liegt seither unter anderem noch mehr der Fokus auf Eigensicherung und auf einsatztaktisch optimierte Herangehensweisen bei den verschiedensten Amtshandlungen. Die Neuerung durch das Einsatzleit- und Kommunikationssystem (ELKOS) stellt ebenfalls eine wesentliche Arbeitserleichterung dar, da dadurch für die Landesleitzentrale jederzeit nachvollziehbar ist, an welchen Örtlichkeiten Polizeistreifen positioniert sind und so zu Amtshandlungen noch rascher zugeführt werden können. Verbessert wurde außerdem die Schutzausrüstung der Einsatzkräfte der Polizei.
Die Taten in Annaberg haben in der Kollegenschaft der Polizei tiefe Spuren hinterlassen, die noch heute deutlich spürbar sind. Es war am 17. September 2013 nicht vorherzusehen, mit welcher höchst kriminellen Energie der Täter vorgehen wird.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.