Katharina Spartalis übernimmt für Pater Georg Sporschill die Friedensrose
Festansprache zu Pater Georg Sporschill SJ von Altgraf Mag. Salm-Reiffersscheidt .
Kategorie Ausland:
Pater Georg Sporschill SJ für das Projekt „CONCORDIA“, Sozialprojekte für rumänische Straßenkinder.
„CONCORDIA geschieht, wenn zwei und mehr Herzen zusammen wirken.“, so die Worte von Pater Georg Sporschill, einem gebürtigen Vorarlberger, der 1976 im Alter von 30 Jahren in den Jesuitenorden eintrat. Als junger Kaplan in Wien-Lainz begann er sich mit strafentlassenen, drogensüchtigen und wohnungslosen Jugendlichen zu beschäftigen und lebt mit ihnen sogar unter einem Dach.
Es ist mir heute eine besondere Ehre und es fällt mir in diesem Fall auch besonders leicht, die Leistungen von Pater Sporschill hervorzuheben, weil ich sie teilweise selbst hautnah miterleben durfte.
Ich erinnere mich gerne an meine Wiener Studentenzeit, in der wir in einer Gruppe von Freunden Pater Sporschills „Canisibus“ begleiten durften, um obdachlosen Suppe zu den Bahnhöfen zu bringen. Wie herzlich wurden wir oft von den Obdachlosen aufgenommen und wie viel Dankbarkeit wurde uns entgegengebracht!
Wir haben uns in Wien auch regelmäßig mit körperlich und geistig Behinderten in einem Innenstadtlokal getroffen, um gemeinsam zu essen, zu trinken und ein wenig Farbe in den oft grauen Alltag von Pflegeheimbewohnern zu bringen.
Das war kein gewöhnliches Wirtshaus. Es hieß Inigo, war von Pater Sporschill gegründet worden und wurde von Langzeitarbeitslosen betrieben, die dadurch wieder Arbeit und Selbstbewusstsein erhielten.
Seit 1991 ist Pater Sporschill auch in Rumänien aktiv. Gemeinsam mit Ruth Zenkert gründete er CONCORDIA Sozialprojekte und holt Kinder von den Straßen und aus den Kanälen der rumänischen Hauptstadt. Für sie entstanden ein Sozialzentrum, Kinder- und Jugendhäuser sowie Lehrwerkstätten und Berufsschulen.
Ich durfte als Student einige Zeit in einem der Kinderheime verbringen und kehrte tief beeindruckt wieder zurück. Beindruckt einerseits von der unvorstellbaren Armut, andererseits von der Lebensfreude, die diese Kinder ausstrahlten.
Das Essen dort war zumeist für unsere verwöhnten Verhältnisse sehr fad. So gab es oft schlichte Nudeln mit Salz und Pfeffer und etwas Schmalz, damit sie besser runterrutschten. Ich hatte beschlossen, einmal für diese Kinder zu kochen. Etwas Österreichisches. Sie erhielten – in Ermangelung an Marillen und Zwetschken – Schokoladeknödel. Wir haben sie mit den Kindern gemeinsam zubereitet und gemeinsam gegessen. Das Strahlen in den Kinderaugen werde ich niemals vergessen!
Unter dem Prinzip "Wir müssen helfen, wo die Not am größten ist.", startete Pater Sporschill ebensolche Projekte 2004 in Moldavien und 2008 in Bulgarien.
Wie beschreibt man Pater Sporschills Werk am besten?
Um es mit den Worten einer ehrenamtlichen Helferin zu sagen: „Wer sagt, die Welt ist viel zu groß, um von einer einzelnen Person gerettet zu werden? Im Gegenteil, es ist sogar sehr einfach. Mit viel Liebe, Zuneigung und Offenheit verändert man mehr als zuvor geahnt.“
Pater Sporschill hat es uns vorgelebt!
Und dafür gebührt ihm die diesjährige Friedensrose in der Kategorie Ausland, die er aufgrund eines Moldawien-Aufenthaltes leider nicht selbst in Empfang nehmen kann. Dies holen wir am 19. September um 19:30 Uhr im Pfarrsaal von Pabneukirchen nach.
Ich freue mich aber ganz besonders, stellvertretend für ihn, seine enge Mitarbeiterin Katharina Spartalis begrüßen zu dürfen.
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