Allerheiligen
Tausend Lichter zu Allerheiligen
Allerheiligen steht bald vor der Tür: So gedenkt man im Bezirk Melk seiner Verstorbenen.
BEZIRK MELK. Nun kommt wieder die Zeit, in der sich die Melker wieder intensiver mit dem Tod auseinandersetzen. Ein Thema, mit dem sich auch der Hospizverein Melk tagtäglich beschäftigt.
"Der Verein Hospiz Melk dient dem Wohl schwerstkranker Menschen in ihrer begrenzten Lebenszeit, sowohl im mobilen als auch im stationären Bereich. Er hat das Ziel, den Hospizpatienten ein Leben bis zuletzt in Wertschätzung, Eigenverantwortung und voll Lebensfreude zu ermöglichen, ungeachtet ihrer finanziellen Situation, ihrer religiösen und politischen Überzeugung sowie ihrer Nationalität", sagt Cornelia Gattringer-Schaffarczik vom Hospizverein Melk. Der Verein Hospiz Melk bietet etwa Unterstützung und Begleitung von Hospizgästen sowie Trauerbegleitung.
Jeder trauert anders
"Sinnvoll ist es, seinen Gefühlen Raum zu geben und diese nicht zu unterdrücken. Sich zu verabschieden und an der Trauerfeier teilzunehmen hilft bei der Trauerverarbeitung. Es hilft den Tod zu begreifen und zu verarbeiten. Bitten Sie Menschen um konkrete Hilfestellungen", erzählt Cornelia Gattringer-Schaffarczik und führt aus: "Meist sind Freunde, Familie und Bekannte froh, wenn sie konkret helfen können, z. B. kochen für die ersten Tage, die Kinder zur Musikschule bringen usw. Suchen Sie Trost bei Familie und Freunden. Sagen Sie aber auch ganz konkret, dass Sie keine Ratschläge möchten." Der Verein bietet auch den Trauerraum an. Vom 31.10. – 2.11. wird in der Aufbahrungshalle Melk und der Kirche in Zelking die Möglichkeit geboten die Trauer anzunehmen, zu durchleben und zur Ruhe zu kommen.
1.000 Lichter
Lukas Roitner ist Pfarrer des Pfarrverbandes Melk-St. Koloman, Seelsorger im Hospiz Melk und erzählt über Allerheiligen und Allerseelen in seiner Pfarrgemeinde: "Am 30. Oktober kommt noch die Nacht der 1.000 Lichter hinzu. Hier werden ein eigener Lichterweg und ein Lichterlabyrinth gestaltet. Friedhöfe sind zu dieser Zeit schöne und geheimnisvolle Orte." An Allerheiligen wurde ursprünglich nur den Heiligen gedacht, auch den sogenannten "Alltagsheiligen": "Das sind Menschen, die man persönlich auch als Heilige wahrnimmt, etwa Personen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen – darauf möchte man auch aufmerksam machen." An Allerseelen wird aller Verstorbenen gedacht: "Das hat sich im Laufe der Geschichte etwas umgekehrt, da man an Allerheiligen auch mehr Zeit hat." Lukas Roitner ist durch seine Tätigkeit regelmäßig mit dem Tod beschäftigt. Dass man dabei "abstumpft", verneint der Pfarrer: "Die Realität des Todes holt einen immer zurück. Dabei mit Empathie an die Sache heranzugehen, ist für mich eine Herzensangelegenheit. Der Tod ist eine knallharte Realität, an der man zerbrechen kann. Hier beginnt der Akt des Glaubens. Der Mensch hat nicht nur die körperliche Hülle, sondern auch Herz und Seele, etwas über den Tod hinaus."
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