Tierschutzverein Pöggstall: Ein Platz für Bello und Schnurli
In Pöggstall werden seit 2010 Streuner und Co. erstversorgt und eine erste Zuflucht gegeben. Plus: Diese zwei Katzerl (Bild) könnten bald Ihnen gehören.
BEZIRK. Sie wurden geschlagen, misshandelt, ausgesetzt oder haben sich verlaufen – seit 2010 fanden beim Tierschutzverein Pöggstall 21 Hunde, 438 Katzen und 86 weitere Tiere Zuflucht. Im heutigen Teil der Serie "Mein bester Freund" sind die Bezirksblätter zu Besuch in Pöggstall, sprechen mit Verantwortlichen, die Tiere aus Auffangstationen in der Region vermitteln und treffen jene, die Schnurli, Bello & Co. bei sich aufnehmen.
"Unser Anliegen ist, dass wir Fundtiere erstversorgen und einen neuen Besitzer suchen", verrät Margit Faffelberger, Tierärztin und stellvertretende Obfrau des Waldviertler Vereins. Doch nicht nur das, sie kastrieren und sterilisieren die Streuner rund um Pöggstall: "Nicht erst seit der Aufnahme des Gesetzes im Gesetzbuch, sondern auch schon vorher. Hier sind wir aber auch abhängig davon, dass die Landwirte oder Finder von Streunern die Tiere zu uns bringen." Dabei entstehen für den Finder aber keine Kosten. "Außer vielleicht ein kleiner Spendenbeitrag für unseren Verein", schmunzelt die Pöggstallerin. In den sieben Jahren, seit es den Tierschutzverein gibt, wurden schon zahlreiche Tiere bei den Mitgliedern untergebracht. Auch "außergewöhnliche".
Kommt ein Loris geflogen
"In der Volksschule fanden die Kinder in der Pause auf einem Strauch einen bunten Papagei, einen sogenannten Loris. Wie sich nach Tagen herausstellte, ist er aus dem Zoo Schmiding (OÖ) 'geflohen'. Die Zeit mit ihm war eine Herausforderung, alleine wegen der speziellen Nahrung des Vogels", erklärt Faffelberger.
2013 folgte dann das zweite "Highlight": Das Donauhochwasser schwemmte bei Marbach ein Biber-Baby an. Auch hier galt es wieder Rücksicht auf die Ernährung und das Umfeld zu nehmen. "Wir fragten einen Experten, was wir machen sollen. Er meinte: Setzt ihn einfach aus. Das Problem war nur, dass er noch zu jung war um alleine zu überleben", erinnert sie sich zurück. Er wurde an das Landesmuseum übergeben, und jetzt lebt er im Züricher Zoo.
Auf einen "Irrtum" möchte die Ärztin auch noch aufmerksam machen: "Bei Wildtieren immer erst den zuständigen Förster kontaktieren und nicht gleich eine Tierarztpraxis oder uns stürmen, denn das Tier ist registriert."
ZUR SACHE
Der Tierschutzverein Pöggstall nahm seit der Gründung im Jahr 2010 545 Tiere auf und versorgte diese. Neben Hunden und Katzen wurden unter anderem schon 54 Vögel, fünf Mader, vier Igel und drei Chinchillas von der Organisation aufgenommen.
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