Tschick-Verbot auf allen Bezirksfestln
BEZIRK MELK. Die Regierung scheint einig: Ein allgemeines Rauchverbot in der Gastronomie könnte noch in diesem Sommer kommen. Um "Waffengleichheit" für die Gastronomen zu gewährleisten, fordert nun WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl ein Rauchverbot auch bei Zeltfesten, Feuerwehrheurigen und anderen Festen in geschlossenen Räumen (siehe Österreich-Seite). Die Bezirksblätter fragten im Bezirk, wie die Situation derzeit ist, und was sie von diesem Vorschlag halten.
Qualmen im Discozelt
"Bei uns herrscht in der Halle ohnehin Rauchverbot, aber im Discozelt ist es erlaubt", erzählt Markus Kohlhuber, Kommandant der FF Kemmelbach, die im April wieder ihr traditionelles Fest veranstaltet. "Wir hängen Schilder aus, um auf das Rauchverbot hinzuweisen", sei die Einhaltung aber schwer zu kontrollieren. Einem generellen Rauchverbot kann Nichtraucher Kohlhuber nichts abgewinnen und fürchtet: "Dann würden die Leute nicht mehr fortgehen und lieber daheim im Privaten feiern."
Verbot nicht zu exekutieren
Karl Kerschbaumer von den Gossamer Florians, selbst gerade am Weg zum Nichtraucher, teilt diese Meinung: "Wenn 500 bis 600 Leute im Zelt sind, ist ein Rauchverbot für uns kaum zu exekutieren", gebe es ja überdies auch noch Weinbar, Seidlbar und Disco. "Man müsste gut fünfzehn Leute nur für die Kontrolle abstellen", fürchtet Kerschbaumer überdies, dass ein generelles Rauchverbot auch für Unmut unter den Gästen sorgen würde.
Für die Vereine, die Feste veranstalten wollen, werde es generell immer schwieriger: "Nichtraucherbestimmungen, Allergenverordnung und so weiter ... . Es gibt immer mehr Regeln und wir werden immer angreifbarer", ärgert sich Kerschbaumer.
Zur Sache
Bereits jetzt ist das Rauchen laut österreichischem Tabakgesetz in öffentlichen Gebäuden grundsätzlich verboten. Ob nun ein Feuerwehrhaus öffentlich ist oder nicht, hängt davon ab, ob nur Mitglieder Zutritt haben, oder auch andere Menschen. Wenn sich etwa mehrere Vereine ein Gebäude teilen (zum Beispiel Rettung, Feuerwehr und Pfadfinder), gilt es als öffentlich und somit herrscht Rauchverbot.
Stimmen
Karl Kerschbaumer, Kommandant der FF Gossam: "Ich persönlich empfinde ein generelles Rauchverbot als eine Diskriminierung."
Markus Kohlhuber, Kommandant der FF Kemmelbach: "Ich fürchte, die Leute würden bei einem Rauchverbot künftig eher daheim feiern."
Siehe zum Thema auch den Kommentar: "Liebe Raucher, ihr diskriminiert mich"
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.