Viel Sonne, viel Aussicht, viele Erinnerungen

Ein schöner Frühlingstag in Persenbeug an der Donau. Ich habe Lust mich zu bewegen. Die Bergfex-App schlägt mir eine dreieinhalbstündige Aussichtsplatzrunde vor. Und ich bin schnell überzeugt. Los geht es in Fürholz in der Gemeinde Hofamt Priel. Ich gehe am Fürholzteich vorbei und folge der schwarzen Markierung über die Felder. Die Aprilsonne scheint mir ins Gesicht. Ich genieße den Weg, vielleicht deshalb verliere ich mich irgendwo mitten in den Feldern. Ich irre ein wenig hin und her, finde die Markierung nicht mehr. Aber da ich in der Gegend aufgewachsen bin, orientiere ich mich schließlich nach meinem Gefühl und rutsche über eine abschüssige taufrische Wiese hinunter auf eine kleine Straße, die mich auf den markierten Weg Persenbeug-Runde führt.

Als die Donauuferbahn noch durch Persenbeug fuhr

Ich gehe den Weg entlang der Bahngleise und komme zum stillgelegten Persenbeuger Bahnhof, wo wir als Kinder unsere Schulausflüge starteten. Ich werfe durch ein Fenster einen Blick in den ehemaligen Wartesaal mit dem Fahrkartenschalter, unglaublich wie genau ich mich erinnere. Vorbei am Gasthof Böhm und der neue Persenbeuger Kirche komme ich an die Donau und finde hier wieder die schwarze Markierung.

Über die "Scheib'n"

Wunderschön führt der Weg nun einige Kilometer immer am Donau-Ufer entlang über die so genannte „Scheib‘n“. Die Bäume blühen, dass es eine Pracht ist. Ich folge dem Weg, der - er ist auch Teil des Nibelungengau-Weiterwanderweges - vorbei an der Gottsdorfer Kirche (dort bietet sich ein Wirtshaus zur Rast an) schließlich auf die Bundesstraße Richtung Marbach trifft. Ich überquere die Bundesstraße und erreiche Rosenbichl. Hier geht es eine Weile steil bergauf – ca. 150 Höhenmeter. Die Mühe wird belohnt.

Herrliche Ausblicke von oben

Oben in Rottenhof angekommen eröffnen sich traumhafte Blicke auf die Donau, auf Gottsdorf, auf Säusenstein und bis nach Ybbs, mit dem Voralpenpanorama und dem noch weißen Ötscher am Horizont. In Rottenhof finde ich das „Zuckerlgeschäft“ meiner Kindheit, heute natürlich verwaist, und ebenso ein verlassenes Gasthaus. Schade darum. Weiter geht es über Kalz und Reith, wo sich in den letzten 30 Jahren viele Menschen angesiedelt haben, zurück nach Hofamt Priel und Fürholz. Einige kleine Details aus meiner Kindheit habe ich wiedergefunden, ein verborgenes Wegerl am Eichenwald, wo noch immer dieselben Blumen – an diesem Tag die ersten Buschwindröschen – wachsen, die es schon damals gab, als ich klein war. Lang lang ist‘s her. Schön ist es geblieben.